Iserlohn. Warum erinnert mich Jasminduft an Schützenfest? Ende der 40-er und Anfang der 50-er Jahre war für meine Eltern, meine beiden Schwestern und mich der Gang zum Schützenfestumzug am Samstag und Sonntag Programm. Manchmal durften wir am Freitagabend mit zum „Großen Zapfenstreich“.
Es waren für mich weniger die Veranstaltungen spannend als vielmehr die Tatsache, dass wir abends mit hinausdurften. Es waren die für unsere Familie kostenlosen Vergnügen. Die besondere Krönung des Schützenfestes war natürlich das Feuerwerk. Das konnte man wunderbar aus dem Stadtwald heraus beobachten. Es war eine ganz aufregende Sache, abends in den Wald oberhalb der Alexanderhöhe zu wandern.
Schützenfest ist ein Fest, das schönes Wetter benötigt, und die Iserlohner haben doch fast immer Glück damit. So wanderten wir mit den Eltern durch den warmen Sommerabend. Ich kann mich gut daran erinnern, dass immer ein Duft von Jasmin in der Luft lag. Gerade abends nimmt man den besonders intensiv wahr.
Wenn dann die Dunkelheit hereingebrochen war und wir das Feuerwerk erlebt hatten, ging es durch den Wald wieder zu Fuß nach Hause. Da erfreuten wir Kinder uns dann am wunderbaren Leuchten der Glühwürmchen. Überall flogen sie umher und glühten aus dem Gras. So verbinde ich heute noch in Erinnerung Jasminduft und Glühwürmchen mit dem Schützenfest in meiner Kindheit.
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