Balve/Wuppertal. Jochen Rausch schreibt seit Jahren Bücher. Seinen neuen Krimi erzählt er aus den Augen einer Frau. Am 15.3. liest der Autor in Balve.
In ihrem Job braucht sie ein dickes Fell. Marta Milutinovic hat einst bei der Polizei in München gegen die richtig Bösen ermittelt. Dann wird ihre Tochter ermordet. Sie war erst 17. Das Leben von Marta Milutinovic gerät aus der Spur. Die Ehe zerbricht. Und dann ist da die Sache mit dem Schuss. Milutinovic wird auf eine Leitungsstelle weggelobt: Franken stattMünchen, Dorf statt Metropole. Kommt Ruhe ins Leben der traumatisierten Polizistin?
+++ IST GEPLANT +++
Jochen Rausch beleuchtet in seinem neuen Krimi, was „im toten Winkel“ (Titel) passiert. Naheliegend wäre, den Titel auf eine Region zu beziehen, die in der Vorwendezeit beinahe vergessen war. Doch schnell stellt sich heraus, dass sich der Titel eher aufs Innenleben der Protagonistin bezieht.
Sie legt auf dem Dorf einen Fehlstart hin, gleich in mehrfacher Hinsicht. Marta Milutinovic überschreitet in dienstlicher Hinsicht Grenzen, nach innen wie nach außen. Selbst in privaten Momenten kehrt für sie keine Ruhe ein. Dieses konfliktträchtige Beziehungsgeflecht sorgt von der ersten Zeile an für Spannung, sie trägt durch 300 Seiten. Jochen Rausch betont im Gespräch mit unserer Redaktion, er habe keinen weiteren Regionalkrimi schreiben wollen. Tatsächlich hat er einen fiktiven Ort gewählt; Lokalkolorit wird bestenfalls skizziert. Dennoch besitzt der Roman eine starke bildhafte, filmische, ja sinnliche Qualität, ohne sich an modisch montageartig erzählten Bestsellern zu orientieren. Wichtiger sind Jochen Rausch die Figuren: „Der Fall ist der Fall. Interessanter sind aber die Personen, für mich jedenfalls, wie sich meine Hauptfigur bewegt, wie sie sich verändert.“
+++ DAS HAT JOCHEN RAUSCH BEI 1LIVE GEMACHT +++
Fest steht: Marta Milutinovic ist keine Heldin, jedenfalls nicht im klassischen Sinne, sie ist keine Anti-Heldin, sie steht irgendwo dazwischen. „Auch wenn sie richtig auf die Nuss kriegt, entwickelt sie sich weiter“, sagt Jochen Rausch über seine Ermittlerin, der er mit Sympathie oder doch zumindest mit Mitgefühl begegnet.
Der Wuppertaler Autor Jochen Rausch (66) war lange Jahre Chef der jungen WDR-Hörfunkwelle 1Live. Für seine Tätigkeit wurde er mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Rausch hat auch einen Namen als Autor gemacht. Er liest am Mittwoch, 15. März, 18.30 Uhr, im Pfarrheim St. Blasius in Balve aus seinem Krimi „Im toten Winkel“ (Piper, 24 Euro). Das Buch erscheint erst am 30. März. Der Eintritt ist frei. Aber die Zahl der Plätze ist begrenzt. Um Anmeldung wird gebeten:
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