Musik

Beim Gitarrenfestival ist die Welt zu Gast in Iserlohn

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Dale Kavanagh und Thomas Kirchhoff freuen sich auf die 31. Ausgabe des Gitarrenfestivals.

Dale Kavanagh und Thomas Kirchhoff freuen sich auf die 31. Ausgabe des Gitarrenfestivals.

Foto: Privat

Iserlohn.  Das 31. Internationale Gitarrenfestival mit sieben öffentlichen Konzertabenden steht an. Die Virtuosen kommen wieder aus verschiedensten Ländern.

2022 war gemeinhin das Jahr, in dem die so ausgetrocknete Festivallandschaft wieder zu blühen begann. Auch das Internationale Gitarrenfestival in Iserlohn freute sich bei der 30. Auflage über starke Besucherzahlen, die Jubiläumsausgabe behielt Thomas Kirchhoff aber in gemischter Erinnerung. Nach nur wenigen Tagen setzte den Gitarristen, Dozenten und Festivalveranstalter eine Corona-Erkrankung außer Gefecht: „Ich bin nach den ersten drei Festivaltagen raus gewesen. 40 Jahre lang habe ich nie ein Konzert oder eine Unterrichtsstunde ausfallen lassen müssen, aber da lag ich sowas von flach.“

Frisch erholt ging es dann in die Planungen für die 31. Auflage, die vom 23. bis 29. Juli stattfinden wird, Konzertgäste müssen sich allerdings auf eine Änderung einstellen. Die aus den Vorjahren bekannte Oberste Stadtkirche steht wegen Renovierungsmaßnahmen nicht zur Verfügung. Stattdessen werden die abendlichen Auftritte im Goldsaal der Schauburg ausgetragen. „Auch ein attraktiver Saal. Bereits zu Corona-Zeiten haben wir da Konzerte mit bis zu 100 Personen spielen können“, erklärt Kirchhoff.

Gitarrenfestival Iserlohn: Bach-Interpretation im Programm

Nun finden maximal 500 Leute dort Platz und dürfen Virtuosen am klassischen Sechssaiter lauschen. Den Anfang macht das italienische Duo Giampaolo Bandini & Cesare Chiacchiaretta am Sonntagabend. Ein ganz besonderes Schmankerl steht am Montag, 24. Juli, an, wenn neben der Kanadierin Dale Kavanagh die Franzosen Thibaut Garcia und Antoine Morinière aufspielen. Sie interpretieren die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach. „Das hatte Bach ursprünglich als Klavier-Übung geschrieben, ein absolutes Gipfelwerk der Barock-Musik“, erklärt Thomas Kirchhoff. Jährlicher Höhepunkt des Gitarrenfestivals ist natürlich das Finale des Wettbewerbs.

Alle Teilnehmenden tragen einer Fachjury ein rund 25-minütiges Konzert vor, der Sieger oder die Siegerin gewinnen unter anderem 3000 Euro Bargeld, eine Gitarre des renommierten Herstellers Martinez sowie einen Koffer im Wert von 900 Euro. Für die Bewertung entscheidend sind neben Technik, Fingerfertigkeiten und Klanggrößen auch Ausstrahlung und Charisma beim Vortrag.

Seminare und viel Rahmenprogramm

Drumherum gibt es zahlreiche Seminare für Talente, die aus verschiedensten Ländern ins Märkische Sauerland reisen. „Wir haben Anmeldungen aus Korea, Indonesien, Thailand, Südafrika, Mexiko, Kanada, USA und Israel, um nur einige Herkunftsländer zu nennen“, kann Kirchhoff vermelden. Und nicht nur der Nachwuchs füllt die Hotels in der Stadt bis unters Dach: „Unsere Besucherinnen und Besucher kommen in Teilen aus Belgien, den Niederlanden oder auch dem Raum Frankfurt angereist.“

Diese können sich tagsüber in der Städtischen Galerie jeweils zwischen 9 und 18 Uhr eine Gitarrenausstellung anschauen, am 25. Juli dem Gitarre-Violinen-Duo Finn Svit & Jochen Brusch oder am 27. Juli einem englischsprachigen Vortrag des Rumänen Matei Rusu lauschen. Zu letzterem gibt Thomas Kirchhoff aber zu bedenken: „Das richtet sich an einen sehr speziellen, fachkundigen Gästekreis, es geht um die Historie der Gitarrenherstellung.“

Gitarrenfestival, 23.-29.7., verschiedene Orte in Iserlohn. Das komplette Programm finden Sie auf guitarsymposium.de. Karten für Einzelkonzerte gibt’s unter 02371/2171819 für 17 €, der Festivalpass kostet 75 €.

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