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„Die 90er live“: Techno-Legenden neben Europop-Interpreten

| Lesedauer: 3 Minuten
Mayday-Miterfinder Westbam legt auf der zweiten Bühne bei „Die 90er live“ auf.

Mayday-Miterfinder Westbam legt auf der zweiten Bühne bei „Die 90er live“ auf.

Foto: Reto Klar

Oberhausen.  Das Festival „Die 90er Live“ nahe der Oberhausener Arena setzt in diesem Jahr nicht nur auf Eurodance. Es gibt eine zweite Bühne mit Kult-DJs.

Die 90er-Jahre: Das Zeitalter von Grunge, Britpop, Boy- und Girlgroups – aber eben auch von Eurodance und der Rave-Kultur. Die Anhänger der verschiedenen Arten elektronischer Tanzmusik standen sich seinerzeit eher feindselig gegenüber. Als beispielsweise Scooter in ihrem ersten Hit „Hyper Hyper“ 1994 zahlreiche einflussreiche Techno-, Trance- und House-DJs aufzählten und damit ehren wollten, reagierten die allermeisten der Erwähnten darauf mit eindeutiger Ablehnung. Maximilian Lenz alias Westbam, einer der weltweit profiliertesten Discjockeys der großen Rave-Ära, bezeichnete die von HP Baxxter & Co. produzierte Hommage gar als „die schlechteste Nummer der Welt.“

Direkt aufeinandertreffen werden Westbam und der wasserstoffblonde Ostfriese am 26. August in Oberhausen zwar nicht. Aber Mitte der 1990er-Jahre hätte sich wohl kaum einer vorstellen können, dass „Westfalia Bambaataa“ drei Jahrzehnte später auf einem Festival mit Blümchen, Culture Beat oder Snap! spielt. Standen diese doch exemplarisch für die kommerzielle Ausschlachtung elektronischer Musik, von der sich die Untergrund-Szene naturgemäß distanzieren wollte.

„Die 90er live“: Orchestrales mit Alex Christensen

Doch Markus Krampe, bekannt unter anderem für seine „Olé-“Schlager-Reihe, macht es möglich: Erstmals gibt es beim Großevent „Die 90er live“ auf dem Freigelände an der Rudolf Weber-Arena zwei Bühnen mit verschiedener musikalischer Ausrichtung. Die Hauptbühne bleibt den Eurodance- und Pop-Interpreten vorbehalten. Dort sind neben den drei bereits oben erwähnten Acts Haddaway („What Is Love“), East 17 („It’s Alright), Masterboy („Feel The Heat Of The Night“), Oli.P („Flugzeuge im Bauch“) oder Alex Christensen (Ex-U96, „Das Boot“) zu sehen.

Letzterer stellt in Zusammenarbeit mit dem Berlin Orchestra einen Ausschnitt aus dem Live-Programm „Classical 90s Dance“ vor. Die Show, in der beliebte Hits der Dekade in orchestral-elektronischen Neufassungen gespielt werden, tourt ab Mai, mit Stopps in Dortmund (28.5.) und Essen (8.6.).

Techno- & Trance-Prominenz auf der zweiten Bühne

Die zweite Bühne steht hingegen im Zeichen derjenigen, die in den 90ern im TV eher in der von Daisy Dee moderierten VIVA-Sendung „Club Rotation“ als bei Enie van de Meiklokjes’ „Bravo TV“ zu sehen waren. Über kurze Anreisewege freuen sich der Hattinger DJ Quicksilver („Bellissima“), der Bottroper Da Hool („Meet Her At The Love Parade“), das Essener Duo Future Breeze („Why Don’t You Dance With Me“), der Dorstener Mark’Oh („Tears Don’t Lie“), Aquagen aus Nettetal („Ihr seid so leise“) und der Viersener Sash! („Ecuador“). Doch auch Produzenten und DJs wie der Münchner Tomcraft („Loneliness“) und der in Paderborn lebende Brite Shaun Baker („Xplode 2“) dürften für ordentlich Bewegung sorgen.

Moderiert wird das Ganze übrigens von einer weiteren Ikone der Zeit: Mola Adebisi unterhält zwischen den Sets mit heiteren Geschichten aus der Vergangenheit.

Die 90er live, 26.8., 13 Uhr, Freigelände an der Rudolf Weber-Arena, Arenastr. 1, Oberhausen. Karten ab ca. 30 € und das vollständige Aufgebot gibt’s auf 90er-live.de.

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