Finanzhilfen vom Staat

Solaranlage: Diese Förderungen gibt es für Hausbesitzer

| Lesedauer: 9 Minuten
Solarenergie: So funktionieren Solaranlagen

Solarenergie: So funktionieren Solaranlagen

Solaranlagen gelten als umweltfreundlich und werden genutzt, um Energiekosten zu sparen. So funktionieren die blauen Platten auf den Dächern.

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Berlin.  Photovoltaik ist eine Säule in der Energiewende. Vom Staat wird die Installation gefördert – einen Überblick dazu finden Sie hier.

Statt Gas und Heizöl sollen künftig nur noch klimafreundliche Technologien in Deutschland zum Einsatz kommen. Die Energie- und Wärmewende sowie die damit einhergehende Heizungsdebatte sind aktuell wichtige Themen. Das Ziel: Deutschland soll ab 2045 klimaneutral sein – hier ist sich die Ampel-Koalition einig. Nur über das "Wie" wird noch viel gestritten. Allen voran zwischen der FDP und den Grünen sind die Fronten verhärtet. Noch vor der nächsten Sommerpause soll eine Lösung gefunden werden.

Solaranlage: Förderung 2023 über Vergütungssätze – so viel Geld gibt es pro Kilowattstunde

Ein Knackpunkt in Bezug auf die Wärmepumpe: der steigende Strombedarf und damit die Elektrizitätserzeugung. Für die Hausbesitzer kann zusammen mit einer neuen Heizung eine Solaranlage eine Option sein. Genau wie für eine Wärmepumpe gibt es auch für Photovoltaik finanzielle Anreize vom Staat. Geregelt ist das im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Anders als die Förderung für eine neue Heizung gibt es für eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) keinen festen Förderbetrag vom Staat – stattdessen gibt es eine Vergütung.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband informiert über die seit 30. Juli 2022 geltenden Vergütungssätze. Dabei wird zwischen einer Volleinspeise- und der Eigenversorgungsanlagen unterschieden. Anlagen mit Eigenversorgung bekommen eine feste Einspeisevergütung. Diese ist nach der Leistung der PV-Anlage gestaffelt. Die Leistung einer Solaranlage wird oft in "Watt Peak" (kwp) angegeben und bezeichnet die elektrische Leistung von Solarzellen. Die Einspeisevergütung wird pro Kilowattstunde (kWh) gezahlt.

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Förderung der Solaranlage: Höhere Einspeisevergütung seit 2022 – die Beträge im Überblick

Leistung  Einspeisevergütung
bis 10 kwp 8,2 Cent pro kWh
ab 10 kwp 7,1 Cent pro kWh

Solaranlagen mit einer Volleinspeisung ins Stromnetz erhalten einen noch höheren Vergütungssatz – dafür muss die PV-Anlage jedoch dem zuständigen Netzbetreiber gemeldet werden.

Für die feste Einspeisevergütung können Verbraucher mit folgenden Beträgen kalkulieren:

Leistung Einspeisevergütung
bis 10 kwp 13,0 Cent pro kWh
ab 10 kwp 10,9 Cent pro kWh

Solaranlage 2023: Kreditförderung für Photovoltaik nicht vergessen – zinsgünstige Kredite

Von der Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) können Verbraucher zudem zinsgünstige Kredite für die Finanzierung der Anschaffungskosten bekommen. Vor der Kaufentscheidung sollte man sich daher über die verschiedenen Förderoptionen erkunden. Im Solar-Guide haben wir die einzelnen Schritte zum Kauf der Solaranlage aufgelistet – die Förderung ist hier ein entscheidender Punkt. Denn neben der bundeseinheitlichen Förderung haben die Bundesländer zum Teil auch eigene Förderprogramme. Auch eine Kommune kann zusätzliche Zuschüsse gewähren.

Bundesland Förderprogramm Art der Förderung Höhe der Förderung
Berlin SolarPlus Erstellung eines Gutachtens, Beteiligung an den Mehrkosten gegenüber einer Standard-PV-Anlage Bis zu 300 Euro pro kWh (maximal 15.000 Euro)
Mecklenburg-Vorpommern durch: Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern Zuschuss für den Kauf und die Installation einer steckerfertigen Mini-Solaranlage (nach dem 07.10.2022) Bis zu 500 Euro pro PV-Anlage und Wohnungseinheit
Nordrhein-Westfalen progres.nrw Förderung von thermischen Solaranlagen für die Gebäudeversorgung 90 Euro pro Quadratmeter Bruttokollektorfläche
Schleswig-Holstein durch: Bezirksregierung Arnsberg Förderung von Solarkollektoranlagen, Anschluss an Wärmenetze, Förderung für steckerfertige Balkonanlagen, Förderung für stationäre Batteriespeichersysteme (voraussichtlich ab Sommer 2023) Bis zu 900 Euro für Solarthermie-Anlagen, bis zu 500 Euro für Installations- und Anschlusskosten
Bayern 10.000-Häuser-Programm Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher Bis zu 500 Euro für Photovoltaikanlagen und bis zu 3.200 Euro für Batteriespeicher
Baden-Württemberg Solaroffensive Baden-Württemberg Zuschuss für Photovoltaikanlagen Bis zu 30% der Investitionskosten
Hessen Hessische Energiespar-Aktion Zuschuss für die Installation von Solarkollektoren Bis zu 40% der Investitionskosten
Sachsen SAB Förderung Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher Bis zu 50% der Investitionskosten
Niedersachsen NBank Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher Bis zu 30% der Investitionskosten
Rheinland-Pfalz nergieagentur Rheinland-Pfalz Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher Bis zu 50% der Investitionskosten
Thüringen Thüringer Aufbaubank Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher Bis zu 30% der Investitionskosten
Sachsen-Anhalt Investitionsbank Sachsen-Anhalt Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher Bis zu 30% der Investitionskosten
Saarland SaarLB Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher Bis zu 30% der Investitionskosten
Brandenburg ILB Brandenburg Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher Bis zu 30% der Investitionskosten
Bremen Bremer Aufbau-Bank Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher Bis zu 30% der Investitionskosten
Hamburg IFB Hamburg Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher Bis zu 30% der Investitionskosten

Bitte beachten Sie, dass sich die Förderprogramme und -höhen jährlich ändern können. Es ist immer ratsam, die aktuellen Informationen auf den offiziellen Websites der Bundesländer oder Förderinstitute zu überprüfen. Auch können einige Bundesländer regionale oder spezielle Förderprogramme für PV-Anlagen haben, die in der Tabelle nicht aufgeführt sind. Alle Angaben sind ohne Gewähr.

Die dritte Fördersäule für Photovoltaik ist die Mehrwertsteuer. Carsten Körnig – Hauptgeschäftsführer vom Bundesverband der Solarwirtschaft (BSW) – erklärt gegenüber unserer Redaktion: "Der Bund fördert zusätzlich die Anschaffung von Photovoltaikanlagen ab 2023 dadurch, dass die Mehrwertsteuer zum 1. Januar 2023 auf null Prozent gesenkt wurde." Zudem fällt auch die Einkommensteuer auf die Einnahmen aus der Solaranlage weg. Die Steuerbefreiung gilt für private Solaranlagen bis zu einer Leistung von 30 kWp.

Förderung von Solarenergie: Steuer und Amortisierung – hier sparen die Hauseigentümer

Zudem sollten Hausbesitzer nicht vergessen: Über die Jahre amortisieren sich die Kosten für eine Solaranlage über den eingesparten Strom. Körnig: "Das beste Argument für eine PV-Anlage ist, dass der Strom vom eigenen Dach sehr viel günstiger ist als der Strombezug aus dem Netz." Hinzu kommen noch die Vergütungssätze. Diese hätten sich seit 30. Juli 2022 noch einmal erhöht. Eine weitere Möglichkeit – um Kosten zu sparen – ist, eine Solaranlage zu mieten statt zu kaufen. Dabei gibt es jedoch ein paar Dinge zu beachten.

"Der Vorteil einer Miete besteht darin, dass sich der Anlagenbetreiber weder mit der Technik und Auswahl von Installateursangeboten beschäftigen muss, noch mit der Finanzierung der Anlage", erklärt Körnig. Die große Hürde – die Investitionskosten – fallen weg. Zu beachten ist: Mittlerweile haben sich mehrere Anbieter auf dem deutschen Markt etabliert. Daher sollten interessierte Hausbesitzer die Angebote vergleichen – und das für sich passende Angebot wählen. Das Thema Förderungen sollte man bei der Entscheidung berücksichtigen.

Solaranlage: Förderung 2023 – ein FAQ zu den wichtigsten 10 Fragen und Antworten

1. Was ist eine Solaranlage?

Eine Solaranlage (auch PV-Anlage) ist ein System von Solarmodulen, die Sonnenlicht in Strom umwandeln. Sie besteht aus mehreren Komponenten – dazu zählen unter anderem Solarmodule, ein Wechselrichter zur Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom und eine Montagestruktur.

2. Wie wird eine Solaranlage in Deutschland gefördert?

Die wichtigste Fördermaßnahme für Solaranlagen in Deutschland ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Es garantiert den Anlagenbetreibern eine feste Einspeisevergütung für den erzeugten Strom – diese wird über einen Zeitraum von 20 Jahren gezahlt.

3. Welche Arten von PV-Anlagen werden gefördert?

Die Förderung gilt sowohl für Solarstromanlagen (Photovoltaik) als auch für Solarthermieanlagen zur Erzeugung von Wärme.

4. Gibt es besondere Förderprogramme für Privatpersonen?

Ja – es gibt verschiedene Förderprogramme. Zum Beispiel bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für einen Einbau von Solaranlagen. Zudem bieten einige Bundesländer und Kommunen separate Förderungen für Solaranlagen an. Vor der Kaufentscheidung sollte man sich daher über alle Möglichkeiten informieren. Verschiedene Förderungen können auch kombiniert werden. KfW-Förderung, Einspeisevergütung und der Wegfall der Mehrwertsteuer gelten bundeseinheitlich.

5. Kann ich eine schon im Betrieb laufende Solaranlage gefördert werden?

In der Regel sind Förderungen nur für neue Installationen erhältlich. Wenn eine Solaranlage schon installiert ist, kann man aber unter Umständen für eine Erweiterung der Anlage eine Förderung bekommen.

6. Wie viel kann über die Förderung gespart werden?

Das ist von vielen Faktoren abhängig – einschließlich der Größe und Leistungsfähigkeit der Anlage, den lokalen Gegebenheiten sowie den spezifischen Bedingungen des Förderprogramms. Die Höhe der Förderung für eine Solaranlage kann daher individuell ausfallen. Daher sollten sich Verbraucher vor der Kaufentscheidung alles genau ausrechnen. Förderungen können aus verschiedenen Töpfen bezogen werden – abhängig vom Wohnort oder auch der Art der PV-Anlage.

7. Wie kann eine Förderung für Photovoltaik beantragt werden?

Der Antrag für eine Förderung muss immer bei der zuständigen Behörde gestellt werden. Bei der KfW zum Beispiel kann der Antrag online über die KfW-Website gestellt werden. Ganz wichtig: Der Antrag für eine Förderung muss vor Beginn der Arbeiten gestellt werden. Lokale Förderungen müssen separat beantragt werden. Heißt: Unterschiedliche Förderungen bedeuten auch unterschiedliche Anträge. Daher ist eine Förderung für eine Solaranlage zunächst mit etwas Bürokratie verbunden.

8. Förderung einer Solaranlage über die Einspeisevergütung – was das bedeutet

Wenn Solarstrom ins öffentliche Stromnetz einspeist wird, erhalten die Besitzer eine Einspeisevergütung auf Grundlage des EEG. Die genaue Höhe einer Vergütung hängt von der Größe Ihrer Anlage und dem Jahr der Inbetriebnahme ab. Zuletzt (im Juni 2022) wurden die Sätze für die Einspeisevergütung noch einmal erhöht und auf weitere Solaranlagen ausgeweitet. Jetzt können auch Hausbesitzer mit einer Solaranlage im Garten die Einspeisevergütung bekommen. Ganz wichtig: Die Anlage muss beim zuständigen Netzbetreiber registriert sein.

9. Gibt es Einschränkungen für die Förderung einer Solaranlage?

Ja – wie bei allen Förderungen gibt bestimmte Voraussetzungen und Einschränkungen. Zum Beispiel gibt es eine Begrenzung für die Größe der Anlagen, die förderfähig sind – und es können bestimmte technische Anforderungen gestellt werden. Wichtig zu wissen: Da es verschiedene Fördertöpfe gibt, können sich auch die Voraussetzungen und Einschränkungen unterscheiden. Daher sollte man sich alle Förderungen genau ansehen.

10. Gibt es auch Förderungen für eine gemietete Solaranlage?

In einigen Fällen können Förderungen an den Eigentümer der Anlage gehen – in diesem Fall an den Vermieter. Es ist jedoch immer ratsam, sich direkt bei der entsprechenden Förderstelle zu informieren. Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Vertragsbedingungen des Mietvertrages die Möglichkeiten für eine Förderung beeinflussen können. Zum Beispiel könnten die Mieter die Vorteile einer Förderung nicht direkt sehen, wenn die Einsparungen über den Vermieter (Eigentümer) laufen. Hier sind Absprachen das A und O – in jedem Fall sollte man die Möglichkeit von Förderungen prüfen.

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