USA

Das Garagen-Gate ist ein Desaster für Biden

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Foto: Anna Stais / FUNKE Foto Services

Atemberaubende Schlampigkeit und ene haarsträubende Kommunikation gefährden die Wiederwahl-Chancen.

Eigentlich läuft es politisch nicht schlecht für Joe Biden. Bei den Zwischenwahlen in den USA haben die Republikaner deutlich schlechter abgeschnitten als erwartet, die Konkurrenz zerlegt sich, der Stern des Wüterichs und potenziellen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump ist im Sinkflug, die Inflation nimmt ab, die Zahl der Jobs zu. Und jetzt das: Im Privathaus des US-Präsidenten in Wilmingston, Delaware, und in seinen privaten Büroräumen in Washington finden Mitarbeiter und Ermittler Unterlagen aus seiner Zeit als Vizepräsident unter Barack Obama, die als Verschlusssache deklariert sind.

Wie viele Dokumente es genau sind und wie brisant ihr Inhalt ist, ist noch nicht bekannt. Aber es sind eben Akten, die in das Nationalarchiv gehören und nicht in irgendwelchen Garagen herumliegen dürfen. Es ist eine atemberaubende Schlampigkeit, zu der sich eine haarsträubende Kommunikation des Biden-Teams gesellt. Die ersten Dokumente wurden bereits Anfang November entdeckt. Die Öffentlichkeit hat erst jüngst davon erfahren. Anstatt proaktiv und transparent damit umzugehen, lassen sich die Kommunikationsstrategen die Fakten aus der Nase ziehen. Das erweckt den fatalen Eindruck von Heimlichtuerei. Ein Desaster für Biden und ein propagandistisches Fest für die Konkurrenz.

Jetzt ist ein Sonderermittler auf den Fall angesetzt, womit Biden etwas mit Trump gemeinsam hat. In dessen Anwesen in Florida waren im August vergangenen Jahres Tausende Dokumente mit geheimem Inhalt sichergestellt worden, die er und sein Team nach seiner Abwahl aus dem Weißen Haus verschleppt hatten. Nach jetzigem Stand deutlich mehr als die Zahl der Unterlagen, die bei Biden gefunden wurden; jedoch klebt an beiden Fällen das gleiche Etikett. Für die kommenden Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr dürfte Joe Biden damit als Kandidat verbrannt sein.

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