Ukraine-Krieg

Offensive im Osten: Ukraine-Krieg wird noch brutaler werden

Foto: LH / funkegrafik nrw

Russen starten Offensive im Osten. Die erbitterte Schlacht um Mariupol zeigt, welches Ausmaß an Zerstörung und menschlichem Leid der nun droht.

Mit dem Beginn der russischen Offensive im Osten der Ukraine ist der Krieg in eine zweite Phase getreten. Das Ziel der Kriegsplaner in Moskau ist nun nicht mehr die Eroberung Kiews samt Installation einer Marionettenregierung, sondern die Einkesselung und Vernichtung der ukrainischen Truppen, die für den Kampf um den Donbass in den östlichen Landesteilen zusammengezogen worden sind. Es drohen Kämpfe mit noch höheren Opferzahlen als bisher. Die erbitterte Schlacht um die Hafenstadt Mariupol zeigt, welches Ausmaß an Zerstörung und menschlichem Leid den Städten in der Region droht.

Die Fronten zwischen den Kriegsparteien sind verhärtet, ein realistisches Ausstiegsszenario aus dem Konflikt derzeit nicht in Sicht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt immer vehementer auf die kurzfristige Lieferung schwerer Waffen, um die russische Großoffensive zu stoppen und stellt politische Entscheidungsträger damit vor ein kaum lösbares Dilemma.

Eine ukrainische Kapitulation um des Friedens willen kann keine Option sein, weil sie den staatlich orchestrierten russischen Massenmord belohnen und den Kriegsverbrecher Putin zu neuen Aggressionen ermutigen würde. Der Mut und die Entschlossenheit der ukrainischen Menschen, die um jeden Quadratmeter ihres Landes kämpfen, verdienen ohnehin jede Unterstützung. Andererseits wird die Lieferung schwerer Waffen den Krieg weiter brutalisieren.

Bereits jetzt hat Moskau durch den Einsatz strategischer Bomber die nächste Eskalationsstufe gezündet. Der Einsatz taktischer Atomwaffen durch Putin ist zudem eine realistische Option, wenn die russische Armee erneut scheitert und zurückgedrängt wird. Eine Niederlage in diesem Krieg kann sich der Despot im Kreml nicht leisten. Sie wäre sein Ende.

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