An Rhein und Ruhr. Die Weltwasserkonferenz zeigt: Das kostbare Gut wird immer knapper, auch hierzulande. Politik und Gesellschaft sind mehr denn je in der Pflicht.
Die Weltwasserkonferenz der UN hat begonnen. Und es ist erschreckend, wie knapp das kostbare Gut wird – auch im regnerischen Deutschland, wo wir Wasser im Überfluss gewohnt sind und uns vor Dürre sicher wähnten. Doch der teils ausgetrocknete Rhein und niedrige Grundwasserspiegel haben gezeigt: Wir bekommen den Klimawandel deutlich zu sehen und zu spüren. Von anderen Ländern ganz zu schweigen.
Umso mehr ist Handeln von der Politik gefragt. Sie tut zu wenig! Und von uns: Unterlassen. Die Zeiten der Verschwendung müssen vorbei sein. Wegschauen und Weitermachen können wir uns auf Dauer nicht mehr leisten. Einschränkungen machen niemandem Spaß, sind aber notwendiger denn je. Weil der Klimawandel menschgemacht ist – also von uns – , bin ich hier gerne die Spielverderberin. Auch mir selbst gegenüber.
Wassermangel: Wirtschaft, Politik und Privatperson müssen aufwachen
Schließlich gibt es viele einfache Möglichkeiten, Wasser zu sparen und zu einem gesunden Grundwasserspiegel beizutragen. Man muss nur bereit dazu sein, die eigenen Standards zu hinterfragen. Es ist also Zeit für Verzicht.
Und für ein paar unangenehme Fragen an uns: Muss ich jeden Tag duschen? Brauche ich – was mir persönlich ganz schön weh tut – das volle Schaumbad wirklich? Einen Pool im Garten? Oder einen tiefgrünen Rasen während des Dürresommers? Einen Steinvorgarten? Warum kaufe ich nicht lieber Kosmetik, die weniger Wasser beinhaltet?
Gesellschaft entscheidet durch Konsum und Wahlen über Wasserverteilung
Natürlich können Privatpersonen das Problem nicht alleine lösen. Das müssen sie auch nicht. Es braucht selbstverständlich politische Maßnahmen – und zur Not auch Verbote. Schließlich verbrauchen gerade Landwirtschaft und Industrie Unmengen an Wasser. Das muss aufhören.
Doch Wirtschaft, Politik und Privatperson sind nicht so sehr voneinander getrennt, wie wir meinen. Kleine Erinnerung und Aufforderung: Wir entscheiden, was wir kaufen. Und wir wählen unsere Politikerinnen und Politiker selbst. (mh)
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