Hongkong/Berlin In Folge der Pandemie brachen in Hongkong die Touristenzahlen ein. Nun entschließt sich die Regierung zu einem drastischen Schritt.
Die Corona-Pandemie hat Hongkong schwer getroffen. Vergangenes Jahr verzeichnete die chinesische Sonderverwaltungszone infolge der strikten Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche nur 600.000 Besucher, das entspricht weniger als einem Prozent der 2018 registrierten Zahl. Nach der Zero-Covid-Politik der vergangenen Monate will sich die Metropole im Mündungsgebiet des Perlflusses nun aber wieder dem Tourismus öffnen - und greift dabei zu einer ungewöhnlichen Maßnahme.
Um den darniederliegenden Fremdenverkehr anzukurbeln, hat die Regierung die Kampagne "Hello, Hongkong" gestartet. Darin enthalten sind auch 500.000 Gratis-Tickets für interessierte Besucher. Regierungschef John Lee versprach in einer Rede vor hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft und Tourismus "keine Isolation, keine Quarantäne und keine Einschränkungen". Noch ist die Normalität aber nicht ganz zurückgekehrt. Nach wie vor gilt in Hongkong nicht nur in öffentlichen Gebäuden, sondern auch auf der Straße eine Maskenpflicht.
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Gratis-Tickets werden von lokalen Airlines abgegeben
Für die unglaublichen 500.000 Tickets hat die Regierung ein Budget von 2 Milliarden Hongkong-Dollar, umgerechnet etwa 250 Millionen Euro, freigegeben. Die Tickets kauft der Staat bei den einheimischen Fluggesellschaften Cathay Pacific, Hong Kong Airlines und Hong Kong Express und unterstützt damit die durch die Pandemie angeschlagenen Unternehmen.
Ab März sollen die genannten Airlines die 500.000 Tickets sukzessive an Interessierte abgeben. Allerdings ist bisher noch unklar, an wen sie abgegeben werden sollen. Nach bisherigen Informationen sollen die Tickets prioritär an Gruppen- und Geschäftsreisende gehen.
Möglicherweise werden sie auch nur dann verschenkt, wenn gleichzeitig Hotel- und Reisepakete gebucht werden. Damit will die Regierung offenbar verhindern, dass Pauschaltouristen Hongkong nur als kurzen Zwischenstopp für weitere Flüge nutzen. Vor allem geht es wohl darum, dass Touristen möglichst viel Geld in Hongkong selbst ausgeben.
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Wachsender Einfluss Peking in der Sonderverwaltungszone
Wie das Portal "Time Out Hongkong" berichtet, sollen die Tickets zunächst über die Plattformen der Airlines in Südostasien abgegeben werden, gefolgt von Festland-China und Nordostasien. 80.000 Tickets sind für im Ausland lebende Hongkonger reserviert.
Nicht nur ökonomisch waren in Hongkong zuletzt harte Zeiten angebrochen. Massive und oft gewalttätige Proteste gegen den wachsenden Einfluss Pekings auf die Sonderverwaltungszone wurden gewalttätig niedergeschlagen. Mit dem sogenannten Sicherheitsgesetz für Hongkong weitete die chinesische Regierung ihre polizeiliche Kontrolle 2020 stark aus. (tok/afp/dpa)
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