Die Aktionen der Letzten Generation machen einige Menschen wütend. Ein Lkw-Fahrer rastete jetzt aus – und muss die Konsequenzen tragen.
Ein Lkw-Fahrer hat bei einem Protest in Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern einen Klimaaktivisten der Letzten Generation angefahren. Wie ein Polizeisprecher sagte, ereignete sich der Vorfall auf einer Hauptverkehrsstraße.
Der 41-jährige Lkw-Fahrer habe drei Klima-Protestierer, die den Verkehr blockierten, zum Teil von der Straße gezerrt und ihnen Schläge angedroht. Dann habe sich der Mann hinter das Lenkrad gesetzt und sei angefahren. Dabei wurde ein junger Demonstrant, der sich wieder auf die Straße gesetzt hatte, etwa einen Meter nach vorn geschoben. Ein Video des Vorfalls kursiert auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Der junge Mann habe sich steif gemacht und sei augenscheinlich unverletzt geblieben, hieß es. Ein Mediziner habe den Mann, der sich zur Gruppe Letzte Generation zählte, begutachtet. Der Lkw-Fahrer war danach weitergefahren. Später stellte sich der 41-Jährige Fahrer bei der Polizei in Grimmen.
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Letzte Generation: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Lkw-Fahrer und Aktivisten
Gegen den 41-jährigen Deutschen wurden nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen wegen des Anfangsverdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, meldete die Polizei Stralsund am Donnerstag. Sein Führerschein sei zudem beschlagnahmt worden.
Laut Polizei wird auch gegen die Demonstranten wegen des Anfangsverdacht einer Straftat nach dem Versammlungsgesetz, Nötigung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt. Die Polizei appelliert zudem an die Bürger, besonnen auf solche Protestaktionen zu reagieren, gegebenenfalls mache man sich als Autofahrer oder wie in diesem Falle als Lkw-Fahrer selbst strafbar. (lro/dpa/ots)
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