Washington/New York. Über zwei Stunden sollen Fotografen Prinz Harry und Meghan in New York verfolgt haben. Doch an dieser Darstellung gibt es Zweifel.
25 Jahre nach dem Tod von Prinzessin Diana – die mit ihrem damaligen Freund Dori Fayed auf der Flucht vor Paparazzi in Paris im Alter von 36 Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen war – wurde ihr Sohn Prinz Harry samt Anhang in New York ebenfalls Opfer einer hartnäckigen Meute an Fotografen. Das behauptet jedenfalls eine Sprecherin von Prinz Harry und seiner aus Amerika stammende Ehefrau Meghan Markle. Demnach sei das Paar am Dienstagabend in eine "fast katastrophale" Verfolgungsjagd verwickelt worden – aber es gibt Zweifel.
Nach Abend in New York: Prinz Harry und Meghan von Paparazzi verfolgt – neue Details bekannt
Mehr als zwei Stunden hätten "höchst aggressive" Fotografen das Paar verfolgt – dabei sei es mehrmals zu Beinahe-Unfällen gekommen. Gefährdet seien mehrere andere Autofahrer, Fußgänger sowie zwei Polizisten gewesen, berichteten US-Medien. Die Paparazzi-Meute sei in Autos, auf Motorrädern und mit Scootern unterwegs gewesen. Dabei seien reihenweise rote Ampeln überfahren und teilweise auch Bürgersteige für die Verfolgungsjagd missbraucht worden.
Name | Prince Henry "Harry" Charles Albert David | Meghan Markle |
Geboren | 15. September 1984 in London (38 Jahre) | 4. August 1981 in Kalifornien (41 Jahre) |
Kinder | Prinz Archie von Sussex und Prinzessin Lilibet von Sussex | Prinz Archie von Sussex und Prinzessin Lilibet von Sussex |
Geschwister | William, Prinz von Wales | Samantha Markle und Thomas Markle Jr. |
Eltern | König Charles III. und Diana, Princess of Wales | Thomas Markle und Doria Ragland |
Die Verfolger seien mehrfach von uniformierten Beamten des New York Police Departement konfrontiert worden – trotzdem hätten sie die Jagd fortgesetzt. Der Vorfall hat sich demnach nach einer Preisverleihung einer Stiftung für Frauen (Women of Vision Awards) im bekannten Ziegfeld Ballroom in Manhattan ereignet, bei der die "Duchess of Sussex" für ihr Engagement für Mädchen und Frauen geehrt wurde. Fotos in sozialen Medien zeigen neben Prinz Harry und Meghan Markle – die ein goldfarbenes Kleid getragen hat – auch deren Mutter Doria Ragland.
Zweifel an "Verfolgungsjagd" von Harry und Meghan: Stellungnahme der Polizei erstaunt
Das Paar erklärte: "Die Tatsache, dass wir Personen des öffentlichen Lebens sind, bringt zwar ein gewisses Interesse der Öffentlichkeit mit sich, doch sollte dies niemals auf Kosten der Sicherheit anderer gehen." Nur wenige Stunden nach der ersten Berichterstattungswelle im US-Fernsehen wurden erste Zweifel an der Darstellung der Royals laut, die nach diversen Zerwürfnissen mit dem englischen Königshaus seit einiger Zeit im US-Bundesstaat Kalifornien leben.
In einer offiziellen Stellungnahme erklärte die Polizei von New York, dass "zahlreiche" Fotografen den Transport der prominenten Besucher "zu einer Herausforderung” gemacht hätten. Von "fast katastrophalen" Umständen ist jedoch nicht die Rede. Stattdessen die nüchterne Feststellung: “Der Herzog und die Herzogin von Sussex kamen an ihrem Zielort an und es gab keine gemeldeten Zusammenstöße, Vorladungen, Verletzungen oder Festnahmen in diesem Zusammenhang.”

Zweifel an der Darstellung: Jetzt spricht der Taxifahrer – "eine Jagd würde ich das nicht nennen"
Bedeutung kommt bei der Bewertung Aussagen des Taxifahrers zu, der Harry und Meghan am Dienstagabend in Begleitung eines Sicherheitsbeamten und der Mutter von Meghan in der Nähe der 67. Straße in Manhattan an einer Polizeistation eingeladen hatte.
Sukhcharn Singh berichtete gegenüber der Washington Post und anderen Zeitungen, man sei zwar von Paparazzi verfolgt worden – die an jeder Ampel gefilmt hätten. "Aber ich denke, eine Jagd würde ich das nicht nennen." Während seines zehnminütigen Trips mit den Premium-Gästen "habe ich nie gefühlt, dass ich in Gefahr war". Harry und Meghan seien ruhig aber verängstigt gewesen.
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Auch New Yorks Bürgermeister Eric Adams – der zunächst von "rücksichtslosem" und “unverantwortlichem” Verhalten der Medienvertreter in einer dicht besiedelten Stadt sprach – äußerte Zweifel an der Darstellung, dass es eine zweistündige Verfolgungsjagd gegeben habe. Singh schränkte seine Worte mit dem Hinweis ein, es sei ihm so vorgekommen, als seien Harry und Meghan bereits verfolgt worden, bevor sie in sein Taxi stiegen.
Attacke auf Harry und Meghan in sozialen Netzwerken: Einige User zweifeln an Verfolgungsjagd
Chris Sanchez – Mitglied des Personenschutz-Teams von Harry und Meghan und ehemals im US-Secret Service angestellt – hatte zuvor erklärt: “Fast ein Dutzend Autos war an der Jagd beteiligt. Ich habe so etwa noch nie erlebt. Das hätte tödlich ausgehen können.” In sozialen Medien wurden Harry und seine Frau Meghan im Lauf des Mittwochs beschuldigt, maßlos übertrieben zu haben. Nigel Farage, rechtspopulistische Galionsfigur der Brexit-Bewegung, nannte die Royals “Betrüger”.
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Auffällig war, dass die britischen Medien “Daily Mail” und “The Express” Fotos von dem Paar veröffentlichen, als es in das Taxi gestiegen war. Später aber wurden die Bilder aus den entsprechenden Texten getilgt.
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Harry und Meghans Flucht in die USA – "wollte nicht, dass sich die Geschichte wiederholt"
Prinz Harry hatte in einer BBC-Dokumentation aus Anlass des 25. Todestags seiner Mutter Diana im Sommer 2022 Paparazzi als “eine Meute von Hunden” charakterisiert, die Lady Diana “konstant verfolgt hat”. Im Herbst 2000 bekam das Paar von einer US-Nachrichtenagentur eine offizielle Entschuldigung, nachdem das Medium Drohnen eingesetzt hatte, um in Los Angeles Fotos des damals 14 Monate alten Sohnes Archie zu ergattern.
In der Netflix-Dokumentation “Harry & Meghan” hatte der Prinz den Wohnortwechsel von London nach Kalifornien unter anderem mit der aggressiven britischen Regenbogenpresse begründet. “Ich wusste, dass ich alles tun musste, um meine Familie zu schützen. Vor allem nachdem, was meiner Mutter passiert ist. Ich wollte nicht, dass sich Geschichte wiederholt.”
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