Ermittlungen

Mehr Verfahren wegen Menschenhandels und Ausbeutung in NRW

Die Polizei hat in Nordrhein-Westfalen in deutlich mehr Fällen wegen Menschenhandels und sexueller Ausbeutung ermittelt. (Symbolbild)

Die Polizei hat in Nordrhein-Westfalen in deutlich mehr Fällen wegen Menschenhandels und sexueller Ausbeutung ermittelt. (Symbolbild)

Foto: Andreas Arnold / dpa

Düsseldorf.  Die Zahl der Ermittlungsverfahren wegen sexueller Ausbeutung ist deutlich gestiegen. Darunter sind überproportional viele minderjährige Opfer.

Die Polizei hat in Nordrhein-Westfalen in deutlich mehr Fällen wegen Menschenhandels und Ausbeutung ermittelt. Das geht aus dem aktuellen Lagebild „Menschenhandel und Ausbeutung“ des Landeskriminalamts NRW hervor. Die Zahl der Ermittlungsverfahren stieg demnach im Berichtsjahr 2021 um 41,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 150 Verfahren an.

Im Bereich der sexuellen Ausbeutung seien die Opfer deutlich jünger als früher, heißt es darin. So sei die Zahl der Verfahren wegen sexueller Ausbeutung Minderjähriger um 150 Prozent gestiegen: von 22 Verfahren im Vorjahr auf 55 Verfahren im Berichtsjahr. Die Zahl der minderjährigen Opfer habe sich dabei mehr als verdoppelt: von 26 auf 60 im Vergleichszeitraum.

Sexuelle Ausbeutung: Zahl der der Verfahren erreicht ein Zehn-Jahres-Hoch

Beim Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung erreichte die Zahl der Verfahren ein Zehn-Jahres-Hoch: Sie stieg von 94 auf 136 an. Fast doppelt so viele Verfahren seien 2021 durch die Opfer selbst angestoßen worden, weil sie sich an die Polizei wandten. Dies sei 2021 in 43 Fällen so gewesen – nach 22 im Vorjahr.

Die Opfer seien in 140 Fällen Frauen gewesen und in 17 Fällen Männer. Drei Opfer seien unbekannten Geschlechts und eines als diversgeschlechtlich eingestuft. 67 Opfer hätten die deutsche Staatsbürgerschaft, 23 die bulgarische, 14 seien rumänisch, elf chinesisch. (dpa)

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