Olaf Scholz: Familie, Lebenslauf, Geburtsort - Alle Infos
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Britt-Marie Lakämper
Scholz als Bundeskanzler vereidigt
Scholz als Bundeskanzler vereidigt
Olaf Scholz ist der neunte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Bei der Kanzlerwahl im Bundestag stimmten 395 Abgeordnete für den SPD-Politiker. Im Anschluss erhielt Scholz auf Schloss Bellevue die Ernennungsurkunde, anschließend folgte die Vereidigung vor dem Bundestag.
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BerlinOlaf Scholz ist seit Dezember 2021 Bundeskanzler Deutschlands. Doch was muss man über den SPD-Politiker wissen? Die wichtigsten Fakten.
Olaf Scholz ist seit Dezember 2021 Bundeskanzler
Was weiß man über das Privatleben des Nachfolgers von Angela Merkel?
Hat er Kinder? Wie ist sein Lebenslauf? Hier finden Sie die wichtigsten Fakten zu seinem Leben
Olaf Scholz ist mit der SPD bei der Bundestagswahl 2021 ein überraschendes Comeback gelungen. Jetzt regiert der Sozialdemokrat mit einer Koalition aus Grünen und der FDP Deutschland. Der Nachfolger von Angela Merkel wurde im Dezember 2021 vom Bundestag zum Bundeskanzler gewählt.
Doch was muss man zu dem SPD-Politiker und Regierungschef wissen? Woher kommt er, was hat ihn geprägt? Wichtige Hintergrundinfos und Fakten zu Olaf Scholz haben wir in diesem Überblick zusammengefasst.
Woher kommt Olaf Scholz und wie alt ist der Bundeskanzler?
Scholz wurde am 14. Juni 1958 in Osnabrück geboren. Aktuell ist er damit 63. Aufgewachsen ist der SPD-Politiker in der Stadt, in der er später Erster Bürgermeister werden sollte: Gemeinsam mit seinen zwei jüngeren Brüdern zog die Familie nach Hamburg-Rahlstedt. Hier verbrachte Scholz seine Jugend.
Olaf Scholz: Welche Ausbildung hat der SPD-Politiker?
1977 machte Scholz sein Abitur am Gymnasium Heegen im Hamburger Ortsteil Rahlstedt-Ost. Danach begann er 1978 an der Universität Hamburg ein Studium der Rechtswissenschaft. Dieses schloss er 1984 ab. Er absolvierte seinen Zivildienst und wurde 1985 als Rechtsanwalt zugelassen.
Adenauer bis Merkel: Die Kanzler der BRD
Scholz war bis zu seinem Einzug in den Bundestag Partner der Anwaltskanzlei Zimmermann, Scholz und Partner in Hamburg und von 1990 bis 1998 auch Syndikus beim Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften.
Noch vor dem Schulabschluss trat er 1975 den Jusos, der Jugendorganisation der SPD, bei. Scholz stieg in der Parteiorganisation auf, wurde sieben Jahre später ihr Bundesvorsitzender. Danach machte er in der SPD Karriere.
Scholz war von 1998 bis 2001 und von 2002 bis zum 2011 Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 2001 bis 2019 gehörte er in verschiedenen Funktionen dem SPD-Parteivorstand an, 2002 wurde er Generalsekretär der Partei – nachdem er 2001 als Innensenator in Hamburg die Wahl verloren hatte. 2004 musste er allerdings wegen innerparteilichen Kritik an den Agenda-Reformen nach nur 18 Monaten zurücktreten.
Trotzdem kämpfte sich Scholz in die vordersten Reihen der SPD zurück: 2007 wurde er Bundesarbeitsminister, 2011 Erster Bürgermeister von Hamburg. Die Hansestadt regierte er für zwei Legislaturperioden, bis er 2018 Vizekanzler und unter Angela Merkel Bundesfinanzminister wurde. Als Scholz Ende 2019 nicht SPD-Vorsitzender wurde, glaubten viele, das sei sein Aus in der Bundespolitik. Doch wenige Monate später wurde er zum Kanzlerkandidat seiner Partei gekürt. Nach der Wahl zum Bundeskanzler hat er nun nach vielen Rückschlägen eines das wichtigste politische Amt - neben dem Bundespräsidenten - in Deutschland inne.
Welches Amt hat Olaf Scholz derzeit inne?
Olaf Scholz wechselte 2018 von Hamburg nach Berlin: Von da an war er Bundesminister der Finanzen und gleichzeitig der offizielle Stellvertreter der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Auf seinen Titel als Vizekanzler legte er viel Wert – und verteidigte deshalb auch die der SPD eigentlich verhasste Große Koalition im Wahlkampf vehementer als gedacht.
Am 8. Dezember 2021 wurde Scholz zum Kanzler gewählt. Er ist damit nach Ludwig Erhard (CDU) und Willy Brandt (SPD) erst der zweite Vizekanzler, der es zum Bundeskanzler geschafft hat.
Wofür setzte sich Olaf Scholz als SPD-Kanzlerkandidat ein?
Olaf Scholz gehört dem politisch eher konservativen Flügel der SPD an – dass die eher linken Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans ihn als Kanzlerkandidaten vorschlugen, war daher eine Überraschung. In den vielen Jahren, die Scholz in Hamburg oder im Bund regiert hat, hat er sich für unterschiedliche politische Themen stark gemacht:
Er setzt sich schon lange für die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro ein, so auch im Wahlkampf 2021.
2021 stellte er sich gegen Vorschläge des CDU-geführten Wirtschaftsministeriums, das Rentenalter auf 68 Jahre anzuheben.
Scholz will zudem, dass das Rentenniveau mit Hilfe von Streuzuschüssen sehr viel länger bei 48 Prozent stabilisiert wird.
Scholz setzt sich seit einigen Jahren für eine Finanztransaktionssteuer ein.
Die Einführung einer globalen Mindeststeuer, auf die sich die G21 in diesem Jahr einigten, geht weitgehend auf Scholz Einsatz zurück.
Scholz verhandelte im September 2019 in maßgeblicher Rolle für die SPD das Klimapaket.
Nicht alle seiner Pläne wird Olaf Scholz als Bundeskanzler umsetzen können. Während er in den Koalitionsverhandlungen mit den Grünen und der FDP unter anderem die Erhöhung des Mindestlohns durchsetzen konnte, musste er bei anderen Themen Kompromisse eingehen.
Gehalt: Was verdient Olaf Scholz?
In seiner vorherigen Position als Bundesminister der Finanzen verdiente Scholz 226.512 Euro brutto pro Jahr. Auch Scholz selbst gab in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ an, dass sein Gehalt bei rund 200.000 Euro brutto pro Jahr läge. „Mit meinem Gehalt ist man in Deutschland reich“, sagte er damals. Er verknüpfte dies gleich mit einer politischen Ansage: Er finde es richtig, wenn jemand mit so einem hohen Einkommen wie er selbst mehr Steuern zahle.
Als Bundeskanzler wird Olaf Scholz deutlich mehr verdienen als bisher. Seine Vorgängerin Angela Merkel erhielt Bezüge von rund 30.000 Euro brutto pro Monat. Im Jahr macht das rund 360.000 Euro.
Privatleben: Mit wem ist Olaf Scholz verheiratet?
Olaf Scholz ist seit 1998 mit der Politikerin Britta Ernst (SPD) verheiratet. Der SPD-Politiker zeigte sich im Wahlkampf stets verwundert, wenn man ihn fragte, ob seine Frau im Falle eines Wahlsieges in ihrem Amt weiterarbeiten werde. Die gebürtige Hamburgerin ist seit 2017 SPD-Bildungsministerin in Brandenburg, vorher hatte sie den Posten in Schleswig-Holstein inne. Seine Frau sei eine großartige Politikerin, erklärte der Bundeskanzler immer wieder. Deshalb empöre ihn die Frage, ob sie weiterarbeiten würde, wenn er Kanzler würde, sagt Scholz in der Gesprächsreihe „Brigitte live“.
Wenn er über Ernst spricht, wird der Vizekanzler und Finanzminister emotional: „Ich glaube, dass ich ein ganz anderer Mensch wäre, wenn ich nicht mit Britta Ernst verheiratet wäre.“ Seine Frau sei es auch gewesen, die ihn irgendwann sanft zum Abnehmen und damit zum Joggen gedrängt habe. Auf seiner Homepage schreibt er, seine Frau bedeute für ihn „alles“. Im „Spiegel“ sagte Scholz: „Das Wichtigste im Leben ist die Liebe.“ Kinder haben die beiden nicht. Sie ist Frühaufsteherin, er schläft lang – wenn es geht. Beide fahren gerne Rad.