Ukraine-Newsblog

Ukraine-Krieg: Putin droht mit weiterer Gas-Drosselung

| Lesedauer: 48 Minuten
Kremlchef Wladimir Putin bei Gesprächen in Teheran.

Kremlchef Wladimir Putin bei Gesprächen in Teheran.

Foto: -/Iranian Presidency/dpa

Präsident Wladimir Putin warnt vor einem weiteren Absenken der russischen Gaslieferungen – und stellt eine Bedingung auf. Mehr im Blog.

  • Russlands Armee kämpft sich im Donbass schrittweise vor
  • Die First Lady der Ukraine, Olena Selenska, wirbt in Washington für mehr militärische Unterstützung
  • Wolodymyr Selenskyj kündigt neue Parlamentskommission für mehr Transparenz an
  • Die EU-Kommission stellt am Mittwoch einen Notfallplan zur Gasversorgung vor
  • Forscher benennen fossilen Haarstern nach Selenskyj
  • Dieser Blog schließt. Aktuelle Nachrichten zum Ukraine-Krieg lesen Sie hier

Berlin/Kiew/Moskau. Auch am 147. Tag im Krieg Russlands gegen die Ukraine ist keine Entspannung der Lage in Sicht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Anfang der Woche die Entlassung von 28 Geheimdienst-Mitarbeitern angekündigt. Zuvor hatte er bereits seinen Geheimdienstchef und Jugendfreund Iwan Bakanow sowie die Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa suspendiert.

Die Europäische Union will ihre Sanktionen für russische Banken teilweise lockern, um die weltweite Lebensmittelversorgung nicht zu beeinträchtigen. Nach einem Vorschlag der EU-Kommission, welcher der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag, sollen blockierte russische Transaktionen wieder freigegeben werden können, wenn sie den Handel mit Getreide oder Düngemitteln betreffen. Die Ukraine hatte die EU vor Zugeständnissen an Moskau gewarnt.

Liveblog zum Ukraine-Krieg von Mittwoch, 20. Juli: Blog schließt

12.36 Uhr: Dieser Blog ist geschlossen. Aktuelle Nachrichten zum Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Tschechien will schwedische Panzer und US-Tarnkappenjets beschaffen

12.03 Uhr: Deutsche Rüstungshersteller gehen bei der Beschaffung neuer Schützenpanzer durch den Nato-Mitgliedstaat Tschechien leer aus. Die Regierung in Prag beschloss am Mittwoch, direkte Gespräche mit dem Hersteller BAE Systems über den Kauf des schwedischen Modells CV-90 aufzunehmen. Um den Großauftrag hatte sich auch die deutsche Firma Rheinmetall Landsysteme mit ihrem Lynx beworben. Tschechien brach die öffentliche Ausschreibung im Wert von mindestens rund zwei Milliarden Euro indes ohne Ergebnis ab. Die neuen Schützenpanzer sollen veraltete Modelle sowjetischer Konstruktion ablösen.

Die Regierung beschloss zugleich, Gespräche mit den USA über die Lieferung von 24 F35-Kampfjets aufzunehmen. Bei dem Produkt des Rüstungskonzerns Lockheed Martin handelt es sich um ein Tarnkappen-Mehrzweckflugzeug der letzten Generation. Die F35 sollen 14 Abfangjäger des schwedischen Typs Saab JAS-39 Gripen ersetzen, deren Leasingvertrag 2027 ausläuft. Tschechien beteiligt sich derzeit im Rahmen der Nato an der Luftraumüberwachung des Baltikums.

Mahutschich holt im Hochsprung zweite Medaille für die Ukraine

10.26 Uhr: Hallen-Weltmeisterin Jaroslawa Mahutschich hat bei der Leichtathletik-WM mit Silber im Hochsprung die zweite Medaille für die Ukraine gewonnen. Die 20-Jährige übersprang am Dienstag (Ortszeit) in Eugene 2,02 Meter. Geschlagen wurde sie nur von der neuen Weltmeisterin Eleanor Patterson aus Australien, die die Höhe schon im ersten Versuch geschafft hatte. Bronze ging an Elena Vallortigara aus Italien, die die Latte auf 2,00 Meter als einzige im ersten Versuch überquerte. Lesen Sie hier, was Mahutschich über den Krieg in ihrem Land sagt.

Krieg in Ukraine: Dnipro-Brücke in Cherson nach Beschuss geschlossen

10.16 Uhr: In der von Russland besetzten südukrainischen Stadt Cherson ist die einzige Straßenbrücke über den Fluss Dnipro geschlossen worden. "Wir haben etwa acht Treffer bei der Antoniwka-Brücke gezählt, der Brücke wurde ein ernsthafter Schaden zugefügt", sagte der Vizechef der Besatzungsverwaltung des Gebiets Cherson, Kirill Stremoussow, der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge.

Insgesamt seien zwölf Raketen mit US-amerikanischen Himars-Raketenwerfern auf das ein Kilometer lange Bauwerk abgefeuert worden. Bereits am Vortag gab es Treffer.

Die Ukraine hatte wiederholt eine Offensive zur Rückeroberung der Südukraine angekündigt. In dem Zusammenhang wurde die Zerstörung der Flussquerungen als Option genannt, um einen Rückzug der russischen Truppen auf das linke Dnipro-Flussufer zu verhindern. Kiew hatte zudem die Zivilbevölkerung der besetzten Gebiete mehrfach zur Flucht aufgefordert.

Deutsche Exporte nach Russland sinken um knapp 41 Prozent im Vorjahresvergleich

10.04 Uhr: Die Exporte deutscher Unternehmen nach Russland sind vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs deutlich zurückgegangen. Die Exporte in die Russische Föderation sanken im Juni laut vorläufigen Zahlen im Vorjahresvergleich um 41,6 Prozent auf ein Volumen von 1,2 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch erklärte. Insgesamt stiegen die deutschen Exporte in Länder außerhalb der Europäischen Union im Vormonatsvergleich um 4,2 Prozent.

Russland belegte im Juni somit den zehnten Platz der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU. Vor Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar hatte Russland noch Platz fünf belegt, im April war Russland auf dem vierzehnten Platz.

Wichtigster Handelspartner für die deutschen Exporteure außerhalb der EU waren weiterhin die USA. Waren im Wert von 14,5 Milliarden Euro gingen im Juni in die Vereinigten Staaten, im Vorjahresvergleich ein deutliches Plus von 40,9 Prozent. Auch die Exporte in das Vereinigte Königreich legten im Vorjahresvergleich um 9,7 Prozent auf insgesamt sechs Milliarden Euro zu. Die Exporte nach China sanken im Vorjahresvergleich hingegen um 3,9 Prozent auf insgesamt 9,1 Milliarden Euro.