Ukraine-Krieg

Cherson: 93-Jähriger wird gerettet – dann greifen Russen an

Hochwasser in Cherson: Helfer beschossen - massenhaftes Fischsterben

Hochwasser in Cherson: Helfer beschossen - massenhaftes Fischsterben

Während noch immer Menschen in der ukrainischen Stadt Cherson vor den verheerenden Überschwemmungen in Sicherheit gebracht werden, geht der Beschuss der Stadt weiter. Das musste jetzt auch der jüdische Oberrabbiner der Ukraine erfahren: Er geriet in Cherson ins Kreuzfeuer. Da, wo das Wasser zurückgeht, bleiben massenhaft tote Fische zurück.

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Mit einem kleinen Boot wird ein 93-Jähriger Mann aus dem überfluteten Cherson evakuiert. Dann gerät das Boot offenbar unter Beschuss.

Russland greift offenbar Zivilisten an, die nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms aus dem Überfluteten Cherson fliehen. Zumindest legen das Videos nahe, die auf dem Kurznachrichtendienst Twitter kursieren.

Ein Video zeigt, wie mutmaßlich mehrere Männer mit einem kleinen Boot einen 93-Jährigen aus der überfluteten Stadt in der Südostukraine bringen. Der alte Mann ist sichtlich erleichtert über seine Rettung. Er habe bereits einen Krieg überlebt, lässt er seine Retter in dem Video wissen. Die sind überzeugt, er wird auch diesen überleben.

Cherson: Mehrere Medien berichten von Angriffen auf Zivilisten

Doch ein zweites Video zeigt, dass das Boot offenbar nur wenige Momente später unter Beschuss geriet. Dabei wurde der alte Mann mutmaßlich am Kopf verletzt. Die Bilder zeigen ihn blutüberströmt. Der Angriff selbst ist nicht zu sehen. Die Männer versuchen das Boot hektisch aus einer Sackgasse zu befreien und fliehen.

Unabhängig überprüfen oder verifizieren ließen sich die Videos bislang nicht. Allerdings kursieren in den sozialen Medien noch weitere Videos von russischen Angriffen auf Zivilisten, die versuchen, Cherson zu verlassen. Auch mehrere Medien berichten, dass fliehende Zivilisten durch russische Artillerie beschossen wurden.

Laut Kriegsrecht ist es Streitkräften verboten, gezielt Zivilisten anzugreifen. Die Zivilbevölkerung steht unter besonderem Schutz. Die Angriffe dürften von Beobachtern damit als erneuter Beleg für russische Kriegsverbrechen in der Ukraine gewertet werden. (lro)

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