Berlin. Bei der 2:3-Pleite der DFB-Elf gegen die Türkei überzeugt die Doppel-Sechs nicht. Unsere Experten diskutieren über die Rolle von Joshua Kimmich.
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat seinen ersten Dämpfer kassiert. Am Samstagabend unterlag die deutsche Nationalmannschaft in Berlin der Türkei mit 2:3 (1:2). Die Heimpremiere des neuen Hoffnungsträgers für die Heim-EM im kommenden Sommer offenbarte einige Schwächen im DFB-Team, die unsere Nationalmannschaftsreporter Christian Woop und Henrik Jacobs nach der Partie analysiert haben.
Nagelsmanns Experimente hatten gegen die bereits für die Europameisterschaft qualifizierten Türken nicht die erhoffte Wirkung. So bot der frühere Bayern-Trainer Offensivspieler Kai Havertz als Linksverteidiger auf. Als „herausragend“ bezeichnete er die Leistung des Mannes vom FC Arsenal. Diese Meinung hatte Nagelsmann exklusiv, betonen unsere Experten. Man habe gesehen, dass Havertz kein gelernter Verteidiger ist und Probleme im Defensivbereich hatte, analysiert DFB-Reporter Christian Woop.
Wegen Gündogan/Kimmich: Kritik Bundestrainer Julian Nagelsmann
Auch am Mittelfeld hatte die deutsche Mannschaft dieses Mal Probleme. Die Doppel-Sechs mit den beiden Stars Ilkay Gündogan und Joshua Kimmich überzeugte nicht und war bei schnellen Angriffen der Türken sehr anfällig. TV-Experte Lothar Matthäus hatte dieses Modell für die DFB-Zentrale nach dem Spiel scharf kritisiert. „Gündogan und Kimmich, das hat man auch bei der Weltmeisterschaft gesehen, passen auf der Doppel-Sechs nicht zusammen, weil sie sich zu ähnlich sind. Das sind zwei große Spieler, ich würde fast sagen Weltklassespieler, aber die tun sich nicht gut, wenn sie zusammenspielen.“
Matthäus riet dazu, neben einen der beiden einen Abräumer wie Pascal Groß oder Leon Goretzka zu stellen. „Das wäre die ideale Lösung, aber nicht beide zusammen. Ein Sechser, der vor der Abwehr aufräumt, das ist weder Gündogan noch Kimmich.“
DFB-Team: Julian Nagelsmann sieht Joshua Kimmich im Zentrum
Auch unsere beiden DFB-Experten sind von der Lösung Gündogan/Kimmich nicht überzeugt. Mit Gündogan und Groß war Deutschland bei beiden Spielen in den USA deutlich stabiler. Doch sollte Bayern-Star Kimmich deshalb auf der Bank Platz nehmen? „Damit würde sich Nagelsmann noch eine zusätzliche Baustelle aufmachen. Am besten wäre Kimmich im DFB-Teams als Rechtsverteidiger aufgehoben, aber das hat Nagelsmann schon ausgeschlossen“, meint Woop.
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