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BVB-Boss Watzke über Pfiffe gegen Gündogan: „intolerant“

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Analyse Länderspiel Deutschland gegen die Türkei

Analyse Länderspiel Deutschland gegen die Türkei

Die Nationalmannschaftsreporter Henrik Jacobs und Christian Wroop analysieren die 2:3-Niederlage der Deutschen vom Samstag (18.11.)

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Dortmund.  DFB-Kapitän Ilkay Gündogan ist von türkischen Fußballfans ausgepfiffen worden. DFB-Vize und BVB-Boss Hans-Joachim Watzke ärgert das sehr.

Für Ilkay Gündogan lief es in Berlin nicht so, wie er sich das erhofft hatte. Beim Länderspiel am Samstagabend gegen die Türkei ist der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft im Berliner Olympiastadion unfreundlich empfangen worden. Der Star des FC Barcelona musste sich lautstarke Pfiffe zehntausender türkischer Fans anhören. Das Stadion war fest in türkischer Hand, für die deutschen Spieler war es wie ein Auswärtsspiel auf heimischem Boden.

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Gündogan, der erstmals gegen das Heimatland seiner Eltern und Großeltern spielte, hatte vorab seine Verbundenheit mit der Türkei betont. Er liebe Istanbul und das türkische Essen, sagte der 33-Jährige dem SID, viele seiner Verwandten leben in Izmir an der Ägäis. Gündogans Großvater Ismail war einst als Bergmann ins Ruhrgebiet gekommen, sein Vater war LKW-Fahrer einer Brauerei in Essen. Das hielt die türkischen Anhänger nicht davon ab, den in Gelsenkirchen geborenen Mittelfeldspieler auch während des Spiels gnadenlos auszupfeifen.

Pfiffe gegen Ilkay Gündogan für Watzke „absolut nicht in Ordnung“

Unterstützung erhält Gündogan von DFB-Vize Hans-Joachim Watzke. Der Geschäftsführer seines ehemaligen Klubs Borussia Dortmund hat die Pfiffe gegen den 33-Jährigen verurteilt. Gegenüber der „Bild“ sagte Watzke: „Das finde ich absolut nicht in Ordnung und dafür fehlt mir jegliches Verständnis, weil es einfach intolerant ist.“

Kritik gab es auch aus der deutschen Politik. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat die Pfiffe und Buh-Rufe zahlreicher türkischer Fans gegen das deutsche Team in Berlin ebenfalls angeprangert. „Es muss uns alle schmerzen, wenn in Deutschland geborene oder aufgewachsene Menschen bei einem Länderspiel in Deutschland die deutsche Nationalmannschaft auspfeifen. Hier zeigen sich erneut die Versäumnisse und Defizite in der Integrationspolitik“, sagte Djir-Sarai der „Bild“-Zeitung.

Deutschland kassiert Dämpfer gegen die Türkei

Das Spiel gegen die Türkei war für die deutsche Mannschaft ebenfalls nicht erfreulich. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann unterlag mit 2:3 (2:1) und musste einen bitteren Stimmungsdämpfer sieben Monate vor dem Anpfiff der Heim-EM hinnehmen.

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