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BVB hetzt den Ansprüchen hinterher - dies hat viele Gründe

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Drei BVB-Profis beschweren sich bei Schiedsrichter Christian Dingert, (von links) Youssoufa Moukoko, Anthony Modeste und Mats Hummels.

Drei BVB-Profis beschweren sich bei Schiedsrichter Christian Dingert, (von links) Youssoufa Moukoko, Anthony Modeste und Mats Hummels.

Foto: firo

Wolfsburg.  Der BVB ärgert sich nach der Niederlage in Wolfsburg über harmlose Standardsituationen. Bei einem weiteren Rückschlag dürfte die Unruhe zunehmen.

Dienstagabend in Wolfsburg, Eindrücke von der Dortmunder Unzufriedenheit: Mats Hummels schüttelte den Kopf auf dem Weg in die Kabine. Jude Bellingham fluchte auf Englisch in Worten, die hier nicht übersetzt werden sollten. Und Torhüter Gregor Kobel raufte sich mit seinen Händen, die kurz zuvor bei der 0:2-Niederlage des BVB gegen den VfL Wolfsburg Chance um Chance entschärft hatten, die Haare. „Jedes Spiel, das wir verlieren, ist enttäuschend, da kann man nicht zufrieden sein“, sagte Kobel.

Vor allem, weil der Auftritt beim VfL Wolfsburg die vielen Probleme bestätigte, die die Mannschaft im ersten halben Jahr unter Trainer Edin Terzic begleiten. Es fehlte erneut an Stabilität, an Dominanz. In der Offensive mangelte es an Effektivität. Wieder fiel ein Gegentor (das erste durch Micky van den Ven) nach einer Standardsituation, während bei eigenen Eckbällen und Freistößen kaum Gefahr erzeugt werden konnte.

BVB-Rückstand auf den FC Bayern beträgt sechs Punkte

Der BVB droht so aus der Spitzengruppe der Bundesliga zu rutschen, der Tabellenführer FC Bayern hat bereits eine Sechs-Punkte-Lücke aufgerissen. Große Begeisterung, wie vor der Saison erhofft, will nicht entstehen. Viel eher nimmt der Druck vor dem letzten Pflichtspiel in diesem Jahr am Freitag bei Borussia Mönchengladbach (20.30 Uhr/DAZN) wieder zu.

Die Schwierigkeiten bei Standardsituationen könne man nicht mehr schönreden, meinte Gregor Kobel. „Wir müssen mal einen reinmachen, um das aus den Köpfen zu kriegen. Das Selbstvertrauen fehlt.“ Man arbeite daran, erklärte Edin Terzic. „Wir haben es noch mal thematisiert. Wir wollen da noch gefährlicher werden, noch präziser.“

BVB-Standards: Potenzial, aber keine Erfolgserlebnisse

In der Arbeitsgruppe von Terzic hat Co-Trainer Sebastian Geppert (hier seine Geschichte) die Aufgabe, Standardsituationen zu trainieren. Und eigentlich verfügt die Borussia über genügend Potenzial, hat in Mats Hummels, Niklas Süle und Anthony Modeste beachtliche Kopfballspieler. Raphael Guerreiro und Julian Brandt können Freistöße und Eckbälle in den gegnerischen Sechzehnmeterraum gleiten lassen. Erfolgserlebnisse? Trotzdem nicht zu sehen.

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Dies erschwert die Suche nach Konstanz, obwohl es in Wolfsburg, dies gehört zu diesem wilden Spiel, auch gute Ansätze zu studieren gab. „Ehrlich gesagt war das vielleicht die ausgleichende Gerechtigkeit dafür, dass wir das Glück diese Saison schon auf unserer Seite hatten“, meinte Mats Hummels.

Bloß hetzen die Dortmunder dadurch den eigenen Ansprüchen hinterher, die Punkteausbeute passt nicht zu den Ansprüchen des BVB. Bei einem Rückschlag gegen Gladbach dürfte die Unruhe zunehmen. „Wir wissen, dass wir nach den Ergebnissen bewertet werden“, sagte Hummels. Nur Siege helfen gegen die Unzufriedenheit. (las)

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