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Groundhopping in NRW: Zehn Stadien für die nächste Tour

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Beim Groundhopping in NRW zählt es zu den beliebten Stadien: Das Vonovia Ruhrstadion in Bochum.

Beim Groundhopping in NRW zählt es zu den beliebten Stadien: Das Vonovia Ruhrstadion in Bochum.

Foto: Bastian Haumann / FUNKE Foto Services

Essen.  Paradies und Pflichtprogramm für Groundhopper: In NRW gibt es viele traditionsreiche Stadien und bekannte Fußballarenen. Hier unsere zehn Tipps.

  • Einige Amateurvereine aus NRW spielen in traditionsreichen Stadien.
  • Neben den Fußball-Großveranstaltungen in modernen Arenen lockt das regelmäßig Groundhopper nach NRW.
  • Diese zehn NRW-Stadien sollten Sie auf der Liste haben.


Groundhoppingparadies in NRW

Für Groundhopper ist das Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) ein Paradies: Schließlich steht es mit zahlreichen traditionsreichen Vereinen und Stadien wie kein anderes Bundesland für den Fußball. Groundhopper haben es sich zum Hobby gemacht, viele verschiedene Stadien zu besuchen und sich dort Spiele anzuschauen.

In NRW tummeln sich allein fünf Erstligisten. Neben großen Namen wie Borussia Dortmund, dem FC Schalke 04 oder Borussia Mönchengladbach gibt es aber auch noch kleinere Klubs, die in ansehnlichen Stadien zu Hause sind. Wir haben Ihnen zehn Tipps für Ihre nächste Tour zusammengestellt.

Groundhopping in der Bundesliga - das traditionsreiche Ruhrstadion

Los geht es mit dem VfL Bochum, der seit der Saison 2021/22 wieder in der Fußball-Bundesliga spielt. Seit mehr als 40 Jahren trägt der VfL seine Heimspiele im Vonovia Ruhrstadion aus. Mit seiner Lage mitten in der Stadt hat das Stadion ein Alleinstellungsmerkmal, das traditionsreichen Vereinen in ganz Deutschland immer mehr abhanden kommt. Ein Erkennungszeichen sind die viereckig zulaufenden Flutlichtmasten, die beim Fußmarsch über die Castroper Straße schon früh zu erkennen sind.

Aktuell fasst das Vonovia Ruhrstadion offiziell 27.599 Zuschauer. Der Verein hat die maximale Besucherzahl aber auf 26.000 begrenzt. Für den VfL läuft die Bundesliga-Spielzeit 2023/24 bislang recht bescheiden. Nach sieben Spielen warten die Bochumer immer noch auf den ersten Sieg, konnten zuletzt aber immerhin einen Zähler beim Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig erringen. Saisonziel ist der Klassenerhalt, aktuell steht der Klub auf Rang 16. Tickets gibt es hier.

Nur wenige Kilometer entfernt: Lohrheidestadion, SG Wattenscheid 09

Wer schon in Bochum ist, der sollte sich auch das zweite sehenswerte Stadion in der Stadt nicht entgehen lassen. Die Fans des VfL Bochum und die der SG Wattenscheid 09 trennt traditionell eine tiefe Abneigung, doch das Lohrheidestadion steht seinem Nachbarn in wenig nach. Die Bundesliga-Zeiten der SGW sind zwar seit 1994 vorbei, doch das Stadion steht noch.

Im Jahr 1954 erbaut, fasst die Sportanlage im Bochumer Stadtteil Wattenscheid nach offiziellen Angaben aktuell 16.233 Zuschauer. Ausverkauft ist das Stadion aber nur sehr selten, weshalb Groundhopper an der Tageskasse in aller Regel Glück haben. Nach der Insolvenz im Jahr 2019 und dem damit verbundenen Neustart in der Oberliga Westfalen herrschte an der Lohrheide im Sommer 2022 Euphorie, die schon längst wieder verflogen ist.

Denn nach dem zwischenzeitlichen Aufstieg in die Regionalliga spielt die SG Wattenscheid 09 wieder in der Oberliga und ist dort nach neun Spielen Tabellenletzter. Tickets gibt es hier.

Neue Euphorie an altem Standort: Stadion an der Hafenstraße, Rot-Weiss Essen

Wieder nur rund 20 Autominuten gen Westen trägt Rot-Weiss Essen seine Heimspiele im Stadion an der Hafenstraße aus. Das Stadion ist noch relativ jung und hatte das alte Georg-Melches-Stadion im Jahr 2012 als Neubau abgelöst. Damals lief allerdings nicht alles nach Plan. Nun befindet sich vor Ort mit dem alten Flutlichtmast noch ein Relikt, das an vergangene Zeiten erinnert.

Aktuell fasst das Stadion an der Hafenstraße 19.500 Zuschauer. Die Funktionäre des Vereins würden die Kapazität gerne erweitern, doch eine Entscheidung der Stadt bezüglich eines Stadionausbaus steht noch aus. Sportlich gesehen steht RWE aktuell in Liga 3 auf Rang 15, doch der Verein lockt traditionell viele Zuschauer und Groundhopper an. Hier geht es zum Ticketshop.

Uhlenkrugstadion, ETB Schwarz-Weiß Essen: traditionsreiche Heimspielstätte

Auch der Stadtrivale von Rot-Weiss Essen verfügt über eine traditionsreiche Heimspielstätte. Das Uhlenkrugstadion des ETB Schwarz-Weiß Essen wurde schon im Jahr 1922 errichtet und steht, in umgebauter Form, nach wie vor an seinem angestammten Platz. Die Kapazität ist im Laufe der Zeit von 35.000 Zuschauer auf 9.950 geschrumpft.

Traditionell findet hier während der Sommervorbereitung das Stadtderby zwischen dem ETB und RWE statt. Das lockt regelmäßig viele Groundhopper an. Ansonsten gibt es am Uhlenkrug aktuell Fußball aus der Oberliga Niederrhein zu sehen. Die Eintrittspreise liegen zwischen sechs und zehn Euro.

Stadion am Schloss Strünkede, Westfalia Herne: Noch ein Tipp im Ruhrgebiet

Sportlich ist Westfalia Herne im Sommer 2022 in die Westfalenliga abgestiegen. Doch mit dem Stadion am Schloss Strünkede verfügen sie weiterhin über eines der traditionsreichsten Stadien in ganz NRW. Im Jahr 1910 erbaut, haben dort aktuell bis zu 32.000 Zuschauer Platz. Die Haupttribüne stammt aus den 1950er-Jahren, allein das Geläuf ist neu. Seit dem Jahr 2018 spielt die Westfalia auf Kunstrasen.

Im Folgejahr war die Westfalia insolvent. Dennoch lockt das Stadion am Schloss Strünkede mit seiner Geschichte und nun gerade für die Westfalenliga enormen Dimension immer wieder Groundhopper an. Die können sich hier mit Tickets versorgen. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann zudem einen Spaziergang durch den angrenzenden Schlosspark unternehmen.

Grotenburg-Stadion, KFC Uerdingen - Nach vier Jahren zurück im eigenen Zuhause

Wer das Grotenburg-Stadion im Krefelder Stadtteil Uerdingen noch nicht besucht hatte, musste sich einige Jahre gedulden. Weil die Heimspielstätte des KFC modernisiert wurde, wich der Verein nach Duisburg, Düsseldorf, Lotte und Velbert aus, ehe er am 23. April 2022 erstmals wieder in der heimischen Grotenburg spielte. Die Sanierung soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein und das Stadion dann 10.000 Plätze bieten, aktuell sind es 2500.

Auch der KFC Uerdingen hat ein Insolvenzverfahren hinter sich. Trotz des darauf folgenden Abstiegs aus der Regionalliga West kommen vergleichsweise immer noch viele Zuschauer zu den Spielen der Krefelder. Das 6:0 gegen Union Nettetal in der Oberliga Niederrhein verfolgten knapp 1900 Besucher. Hier geht es zum Ticketshop.

Groundhopping in NRW: Westkampfbahn, 1. FC Düren

Weiter geht es im Südwesten Nordrhein Westfalens. Dort trägt der 1. FC Düren in der Westkampfbahn seine Heimspiele aus. Sportlich sind die Rheinländer in der Regionalliga West unterwegs, wo sie in dieser Spielzeit bislang eine gute Rolle spielen.

Dass die Heimspiele auch in der Westkampfbahn stattfinden würden, war lange nicht klar. Es ging etwa um notwendige Umbauarbeiten. Zur Erleichterung vieler Groundhopper hat der Aufsteiger aber alle Hürden überwunden und seine Heimspielstätte auch in der Saison 2023/24 beibehalten.

Die am 9. August 1914 eröffnete Westkampfbahn zeichnet sich vor allem durch ihre hölzerne, überdachte Haupttribüne aus. Die war 2014 einsturzgefährdet und wurde saniert. Nun fungiert sie wieder als Anziehungspunkt für Groundhopper, die sich für traditionsreiche Stadien begeistern. Tagestickets gibt es am Spieltag vor Ort.

Sportpark Nord, Bonner SC - Eine Perle der alten Bundeshauptstadt

Der südlichste Punkt der Reise führt zum Bonner SC, der in der Mittelrheinliga antritt. Die Heimspiele der "Rheinlöwen" finden stets im Sportpark Nord statt. Das weitläufige Rund verfügt über eine große Haupttribüne mit 2628 Sitz- und 2496 Stehplätzen. Insgesamt finden maximal 10.164 Zuschauer Platz.

Charakteristisch für die Mehrzweckanlage sind die schräg nach vorne abgesenkten Flutlichter, die so in Richtung Spielfeld ragen. Hier gibt es Tickets.

Röntgen-Stadion, 1. FC Remscheid - Fußballromantik in der Landesliga

Das Röntgen-Stadion wurde im Jahr 1925 eröffnet und steuert auf seinen 100. Geburtstag zu. Aktuell beherbergt es den Landesligisten FC Remscheid, der die Gesamtkapazität von 12.463 Zuschauern jedoch nie ausschöpfen kann. So haben Groundhopper an den Tageskassen immer die Chance, eine Eintrittskarte zu ergattern.

Groundhopping in NRW: Leimbachstadion der Sportfreunde Siegen bildet den Abschluss

Zum Schluss geht es ins Siegerland, genauer gesagt in die namensgebende Stadt Siegen. Dort ist der Westfalen-Oberligist Sportfreunde Siegen beheimatet. Deren Spielstätte, das Leimbachstadion, fasst rund 18.500 Zuschauer. Dimensionen, die die Sportfreunde im regulären Spielbetrieb nicht erreichen.

Ende Juli 2022 empfing der Lokalrivale 1. FC Kaan-Marienborn den Zweitligisten 1. FC Nürnberg zur ersten DFB-Pokalrunde im Leimbachstadion. Da waren 9500 Zuschauer anwesend. Unter ihnen natürlich auch einige Groundhopper.

Neben den zehn genannten Stadien gibt es viele weitere sehenswerte Spielstätten in NRW. Etwa das Stadion am Zoo (Wuppertaler SV), das Niederrhein-Stadion (Rot-Weiß Oberhausen), das Preußenstadion (Preußen Münster) oder das Südstadion in Gelsenkirchen (Eintracht Gelsenkirchen). Wer in NRW Groundhopping betreibt und sich für Fußball begeistert, dem dürfte hier nicht so schnell langweilig werden.

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