Iserlohn. Ein sportlich-gewitzter Mutmacher-Podcast mit Frank Busemann und Andreas Klement gegen Corona-Blues
„Was können wir in der Corona-Krise von Leistungs-Sportlern lernen?“ Das war eigentlich das Ober-Thema eines Podcast-Gesprächs, zu dem sich der Zehnkämpfer Frank Busemann, Olympia-Silbermedaillen-Gewinner und schon zu Lebzeiten eine Ruhrgebiets-Sportlegende, sowie Andreas Klement, Buch-Autor, hoch dekorierter Speaker und Sportlercoach aus Iserlohn, mit IKZ-Chefredakteur Thomas Reunert getroffen haben.
Darin erfahren die Hörer nicht nur, dass Busemann nach wie vor einen ganz besonderen „Jahrhundertrekord aus dem letzten Jahrtausend, aufgestellt in Iserlohn“ hält, und auch die internationalen Würdigungen des Andreas Klement als Speaker sich sehen lassen können. Der offensichtlich immer gut gelaunte Busemann, der nach eigenen Angaben „die Sonne im Herzen trägt“ glaubt, dass fokussierte, optimistisch-strategisch Denkansätze – wie bei Spitzensportlern üblich und eintrainiert – die Katastrophe zwar oftmals nicht verhindern können, dass sie aber den disziplinierten Umgang damit und Ihre Verarbeitung durchaus erleichtern. Andreas Klement sieht einen Krisen-Unterschied bei Einzel- und Mannschaftsportlern, die auf höchst unterschiedliche Art und Weise „Fehler und Probleme analysieren und bearbeiten“.
Auch Andreas Klement ist – wie von der Heimatzeitung schon einmal ausführlich beschrieben – ebenfalls ein Titelträger, denn er gewann vor wenigen Monaten gegen Teilnehmer aus 14 Nationen und vor einer beinharten Jury beim Internationalen Speaker Slam den Excellenz Award. Und dabei ging und geht auch er offenbar auf seinen „Kampfgebieten“ mit der gleichen Leidenschaft zur Sache wie Busemann. Der sagt schließlich: „Wer Schmerzen nicht mag der sucht sich den Zehnkampf nicht als Sportart aus.“ Man müsse den Hang haben, über Grenzen zu gehen. Dass es ohne Selbst-Motivation in der Tat nicht gehe, bestätigt dann auch Andreas Klement.
Und er erklärt: „Entwicklungen finden immer nur außerhalb der Komfortzone statt.“ Sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und dabei das Schöne nicht aus den Augen zu verlieren – fast philosophisch muten die Tipps von Frank Busemann an, aber glaubt man seinen Ausführungen, kann sich dahinter ein überaus erfolgreiches Lebensmodell verbergen. Dazu gehört auch, sich gar nicht erst mit einem Gedanken ans Aufgeben zu befassen. Frank Busemann: „Was würde das Aufgeben ändern. Ich würde am Abend im Bett liegen und meinen Entschluss bereits bereuen.“ Und Andreas Klement sekundiert in diesem Moment mit einem Sportler- und Lebenserkenntnis: „Wer aufhört zu kämpfen, hat schon verloren.“
Eine wichtige Zielgruppe für Busemanns Motivationsbemühungen ist die Jugend. Rund 150.000 Kinder habe er in den Jahren seiner Unterstützer-Tätigkeit in Sachen „Sportabzeichen“ kontaktiert und „von diesen 150.000 haben fünf verweigert Das ist schon eine krasse Quote“. Aber es gehe eben nur mit der gemeinsamen Motivation: „Der Empfänger muss wollen und der Sender muss sich auch darauf einstellen.“ Sender ist übrigens auch ein gutes Stichwort an diesem Tag: Denn Frank Busemann, dem gerade seine Olympia-Moderationen Corona-bedingt für dieses Jahr abhanden gekommen sind, berichtet, das er jetzt ebenfalls „auf meine alten Tage“ noch im Internet mit Webinaren unterwegs ist. Und dann kommt auch noch ein Satz, der tröstet und Mut macht zugleich: „Wir dürfen uns nicht abgewöhnen, Menschen zu bleiben. Der Mensch funktioniert nur durch ein soziales Miteinander.“
Dann ist da auch noch die Frage an Andreas Klement, wen er in diesem Leben gern einmal getroffen hätte oder noch treffen möchte. Seine Antwort hatte dann natürlich – passend zum Thema – auch etwas mit „Superstar“ und „Legende“ zu tun. Wen Frank Busemann treffen möchte, was bei seiner ersten Vaterschaft passierte und wo Andreas Klement die Motivations-Hebel auch nach Corona ansetzt, ist auf www.ikz-online.de/podcast und auf u.a. „Spotify“ zu hören.
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