Hemer Über die Ergebnisse des im Frühjahr 2022 gestarteten Prozesses hat sich der Hemeraner Sportausschuss informieren lassen.
Zehn sogenannte Leitziele und 37 Empfehlungen beinhaltet der Sportentwicklungsplan für die Stadt Hemer, der dem Sportausschuss am Montagabend aus erster Hand vorgestellt worden ist. Auch Bürgermeister Christian Schweitzer (CDU) nahm an der Sitzung teil. Anderthalb Jahre hat das in Stuttgart ansässige Institut für kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS) an der Sache gearbeitet, der Diplom-Sportwissenschaftler Wolfgang Schabert stellte nun die Ergebnisse vor, die in schriftlicher Form 112 Seiten umfassen, ohne dass darin auch noch Bestandsaufnahmen und die Bewertungen des Bauzustandes der einzelnen Sportstätten berücksichtigt sind.
Der Analyse zufolge ist Hemer mit Sportplätzen und Hallen im Grunde ordentlich ausgestattet, Kapazitätsengpässe wurden bei den Plätzen während der Sommermonate ermittelt, umgekehrt verhält es sich mit den Hallen: Sie sind während der kalten Jahreszeit stärker ausgelastet, das Defizit zwischen Bedarf und Verfügbarkeit wird aber als gering bewertet. Mit Blick auf den Schulsport wurden Engpässe nur für die Europaschule genannt. Als Ziel wurde ausgegeben, die derzeitige Qualität der Sportplätze zu sichern, das beinhaltet auch Sanierungen der Plätze in Ihmert und Deilinghofen. In dieser Reihenfolge soll auch vorgegangen werden. Bei den Hallen wurde ein „großer Sanierungs- und Investitionsstau“ festgestellt und die Stadt dazu angeregt, ein entsprechendes Konzept zu erstellen.
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Der Sportentwicklungsplan berücksichtigt allerdings nicht nur den Zustand der Sportstätten, sondern viele weitere Aspekte: Als dringend verbesserungswürdig wird das Angebot betrachtet, das sich grob unter dem Titel „Behindertensport“ zusammenfassen lässt, außerdem gibt es zu wenige Schwimmkurse. Wolfgang Schabert lobte die Stadt in diesem Zusammenhang: „Viele Kommunen bräuchten dringend ein neues Hallenbad, haben aber nicht die Mittel dazu. Sie dagegen haben diesen Kraftakt gestemmt und für die nächsten Jahre Ruhe.“ Wie wichtig das Thema Schwimmen ist, zeigte sich laut Schabert auch bei der Befragung der Bevölkerung: „Alle Altersgruppen gehen schwimmen, sowohl die Ältesten als auch die Kleinsten – von daher haben Sie der Bevölkerung etwas Gutes getan.“ Nur: Die Bürger haben nichts davon, wenn die Abläufe im neuen Hallenbad nicht gut aufeinander abgestimmt sind. So wurde bereits angeregt, Kurse parallel anzubieten und etwa Reinigungsintervalle in die Nachmittagsstunden zu legen.
Auch aus Kreisen der Bevölkerung kam der Wunsch auf, die Schulhöfe bewegungsfreundlicher zu gestalten und auch den Sauerlandpark in Richtung Sport und Bewegung aufzuwerten. Der Neubau von Kleinspielfeldern ist mehrfach genannt worden, ebenso eine zentrale Plattform, auf der alle Sportangebote einsehbar sind, die auch den nichtorganisierten Sport in den Vereinen berücksichtigt. „Wir werden Schwerpunkte setzen“, sagte der Ausschussvorsitzende Walter Klein zum Abschluss der Präsentation, bei der Schabert darauf hinwies, dass viele Punkte einen Diskussionsspielraum haben. „Lediglich die Leitlinien sind jetzt gesetzt.“ Der Sportentwicklungsplan soll in den nächsten acht bis zehn Jahren umgesetzt werden. Das zog umgehend die Frage nach dem Investitionsvolumen bei Umsetzung aller Empfehlungen nach sich, beantwortet werden konnte sie aber nicht.
Ihmerter Sportplatz soll 2025 saniert werden – wenn Geld vorhanden ist.
Am Ende dieses Tagesordnungspunktes, dem vierten von insgesamt acht des öffentlichen Teils der Sitzung, gab es noch einen einstimmigen Beschluss: Dass eben jener Sportentwicklungsplan in der vorliegenden Fassung beschlossen werde und dass die Sanierung des Ihmerter Sportplatzes im Jahr 2025 umgesetzt werden soll, sofern das Geld zur Verfügung steht. Danach solle sich die Stadt den Sanierungen der Turn- und Sporthallen widmen.
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