Iserlohn. Der in Iserlohn lebende Bundesliga-Manager erreicht mit Union Berlin die Champions League. Und unzählige Gratulationen erreichen ihn.
Fußballdeutschland freut sich mit dem 1. FC Union Berlin über den erstmaligen Einzug in die Champions-League. Als Architekt dieses sensationellen Erfolges wird neben Präsident Dirk Zingler und Trainer Urs Fischer auch Sportdirektor Oliver Ruhnert gefeiert. Der Iserlohner hat sich am Montag Zeit für ein Gespräch genommen.
Herr Ruhnert, haben Sie schon Gelegenheit gehabt, das Ganze zu begreifen?
Es ist schwierig, auch ich muss das noch sacken lassen. In einer Medienrunde hat ein Journalist, der über 70 ist und Union seit Jahrzehnten begleitet, fast geweint. Da wird einem schon vor Augen geführt, was wir erreicht haben. Die Menschen sind überhaupt unglaublich dankbar, dabei aber auch höflich und alles andere als aufdringlich.
Wer war denn der erste Gratulant ihrer Manager-Kollegen aus der Bundesliga?
Ich bin so erschlagen von den unzähligen Glückwünschen und konnte leider noch nicht alle beantworten. Auch die Reaktionen aus Iserlohn sind unfassbar. Darauf bin ich wirklich stolz, weil das eine großartige Anerkennung unserer Arbeit ist. Aus der Bundesliga war logischerweise der Bremer Kollege der erste Gratulant, weil wir ja gegen Werder gespielt haben.
Die Party am Samstag ging bis in die frühen Morgenstunden. Präsident Dirk Zingler sagte im RBB, dass auch Sie zu denen gehörten, die früher gegangen sind. Wie viel Uhr war es denn?
Ich bin tatsächlich relativ früh gegangen, um kurz nach 2 Uhr, was in Berlin kein Vorteil ist. Erst gegen 4 Uhr war ich im Bett.
Dienstags Auswärtsspiel bei Real Madrid, sonntags Schiedsrichter beim Kreisligaspiel SCT Westig gegen SF Sümmern II – ein realistisches Szenario?
Ja, absolut. Durch die Champions League spielen wir nicht mehr donnerstags, wie zuletzt in der Europa League, und in der Bundesliga deswegen auch nicht mehr so oft sonntags. Dadurch kann ich wieder häufiger die heimischen Plätze unsicher machen. Problematisch wird es höchstens durch Überschneidungen mit den Ratssitzungen. Aber das ist ist bis jetzt nur einmal der Fall.
Müssen jetzt nicht Spieler her, die wissen, was auf sie zukommt, und birgt das nicht auch die Gefahr, dass dadurch etwas kaputt geht?
Ja, das ist so, aber der Verein wird sich dadurch nicht großartig verändern. Für sechs Champions-League-Spiele werden wir nicht unsere Identität aufgeben. Wir werden trotz der Mehreinnahmen weiter kreativ sein müssen, weil wir ja auch in Steine investieren.obe
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