Castrop-Rauxel. Beim CDU-Neujahrsempfang schlug Landtagskandidat Ulrich Meick vor, Flüchtlinge bis zur Abschiebung auf eine unbewohnte Insel im Mittelmeer zu schicken. Nachdem sich bereits die CDU von Meicks Aussagen distanziert hatte, zieht nun der gesamte Stadtverband nach - nach einer außerordentlich einberufenen Vorstandssitzung.
Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Michael Breilmann hatte sich bereits am Montag von Meicks Aussagen distanziert. "Für die CDU Castrop-Rauxel ist diese Äußerung mit christlich-demokratischer Politik auf gar keinen Fall vereinbar", heißt es nun in einer Stellungnahme von Geschäftsführerin Anne Steinbock, die stellvertretend für den Stadtverband spricht.
"Wir begrüßen es, dass Ulrich Meick unserer Aufforderung entsprochen hat, seine Äußerung nunmehr als Fehler einsieht und sich bei den Menschen, die er durch seine Äußerungen verletzt hat, ausdrücklich entschuldigt", heißt es weiter.
Auch SPD spricht sich gegen Meicks Aussagen aus
Udo Behrenspöhler, SPD-Ortsvereinsvorsitzender Obercastrop-Ost, bezeichnet den Vorschlag als menschenverachtend und befürchtet, dass mit dieser Aussage die Hetze in Castrop-Rauxel angekommen ist. "Mit solchen Aussagen polarisiert man nicht, sondern begibt sich auf den Weg der Hetze gegen Flüchtlinge", schreibt Behrenspöhler in einer Stellungnahme.
"Mit christlicher Nächstenliebe haben solche Äußerungen nicht ansatzweise etwas zu tun." Zu Meicks Aussage, dass die Menschen in Waltrop ihn besser verstehen, weil sie ihn kennen, falle ihm nur eine Antwort ein: "Der Kandidat hat sein wahres Gesicht gezeigt und Zahltag ist die Landtagswahl am 14. Mai."
Udo Behrenspöhler erwartet jetzt, dass die Stadtgesellschaft und die Mitglieder der CDU sich gegen solche Äußerungen wehren.