Messe "Jagd und Hund"

"Jagd und Hund" ohne Jagdreisen? – Dortmunder Rat lehnt ab

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Auf der Messe "Jagd und Hund" in Dortmund werden auch Jagdtrophäen verkauft. Die Grünen wollen entsprechende Reise-Angebote verbieten lassen. (Archivbild)

Auf der Messe "Jagd und Hund" in Dortmund werden auch Jagdtrophäen verkauft. Die Grünen wollen entsprechende Reise-Angebote verbieten lassen. (Archivbild)

Dortmund.  Die Dortmunder Grünen fordern ein Verbot bestimmter Jagdreisen auf Messen in den Westfalenhallen – zum Beispiel bei der "Jagd und Hund".

Die Dortmunder Grünen fordern ein Verbot von "Trophäen-Jagdreisen" auf Messen in den Westfalenhallen. Die Messe Dortmund ist Veranstalterin der "Jagd und Hund", Europas größter Jagdmesse.

Die Grünen-Fraktion hatte einen entsprechenden Antrag eingebracht, der am Donnerstag im Dortmunder Stadtrat diskutiert wurde. Darin hieß es: Die Messe Dortmund solle "Anpreisen, Anbieten und Vermarktung von Trophäen-Jagdreisen" verbieten.

Der Rat lehnte den Vorschlag mehrheitlich ab. Stattdessen wolle man eine Ethikkommission einrichten, wie Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) schon 2020 vorgeschlagen hatte.

Dortmunder "Jagd & Hund" ist Europas größte Jagdmesse

Schließlich trügen die Dortmunder Westfalenhallen eine besondere Verantwortung bei diesem Thema: Die "Jagd und Hund" sei die größte Jagdmesse Europas und damit einer der wichtigsten Umschlagplätze für Trophäen-Jagdreisen.

Die Grünen begründen ihren Antrag nicht nur mit der steigenden Ablehnung der Trophäenjagd und dem Erhalt bedrohter Tierarten. Auch das deutsche Tierschutzgesetz ist ein Argument: Das "Töten eines Tieres nur zum Erwerb einer Trophäe" sei ethisch nicht vertretbar und zudem illegal: Kein Wirbeltier dürfe ohne vernünftigen Grund getötet werden.

Messe Dortmund: Bestimmte Jagden sind schon verboten

Jagdtrophäen-Reisen (mit "Souveniers" wie Geweihen, Tierköpfen oder ausgestopften Tieren) sei nicht zum ersten Mal Thema in der Dortmunder Stadtpolitik: OB Westphal habe schon vor zwei Jahren eine Ethikkommission dazu angekündigt. Zustande kam sie nie, bemängeln die Grünen.

Schon jetzt verbiete die Messe Dortmund verschiedene Jagd-Arten: Verboten sei etwa das Anbieten von Gatterjagden (Abschussgelegenheiten auf Tiere aus Gatterhaltung wie „canned lions“ oder „captive bred lions“) und die Jagd auf künstlich herbeigeführte Farbvarianten und Mutationen („artificial breeding“).

In der Vergangenheit gab es schon mehrere Anläufe von Tierschutzgruppen, das Anbieten von Trophäenjagden auf der Messe "Jagd und Hund" zu verbieten. Zudem haben fast 300.000 Menschen zwei aktuelle Petitionen dazu unterzeichnet:

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