Fernsehturm

Turm-Restaurant im Florian — endlich wieder Essen mit Weitblick

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Der Florianturm ist wieder bewirtschaftet. Bürgermeisterin B. Jörder überreichte den Schlüssel.

Der Florianturm ist wieder bewirtschaftet. Bürgermeisterin B. Jörder überreichte den Schlüssel.

Foto: Ralf Rottmann

Dortmund.  Es geht endlich wieder rund: Der Florian im Westfalenpark Dortmund ist ab 1. April wieder bewirtschaftet. Gastronomen aus Hamburg bieten im Turmcafé 90 Sitzplätze, unten an der Turmterrasse plus Biergarten nochmal 200 Plätze an. In dem neuen Konzept auf drei Ebenen könnten auch kreative Seminare oder Yoga-Stunden auf 142 Metern Höhe stattfinden.

Zehn Gewerke, 45 Mitarbeiter, 500 Meter Kabel, über 7000 Arbeitsstunden steht auf dem einen Fenster. Das andere improvisiert die Spezialitätenkarte: Stößchen, Turmtorte, Turmröstung. Soll heißen: Willkommen ganz oben! Ab Sonntag, 1. April, ist der Florian wieder bewirtschaftet.

Kein Scherz. Nach einem Jahr Zwangspause geht es endlich wieder rund. Und nehmen Sie’s den Machern des neuen Konzeptes nicht übel. Die kommen aus Hamburg und da verknüpft man mit Dortmund gerne noch das stilisierte Klischee. Ein Nordlicht assoziiert zu schwarzer Wand Kohle und „Unter Tage“ und auf der Speisenkarte türmen sich Schnitten, Gurken, Wurst zum Grubensandwich. Gottlob war die Farbe Blau – ein heimischer Handwerker wehrte sich – gestrichen worden. Das denkmalgeschützte Kassenhäuschen ist jetzt? Eben: gelb.

Sie hatten und haben viele Ideen, was vielleicht auch an den Umdrehungen liegt. Auf dem Turm. Eine Runde in 37 Minuten. Da muss man schnell sein, wenn man der Wiederholung entfliehen will. Und so, wie Martin Dencker, Kopf des neuen „mein-florian“-Teams, sich durchaus kreative Seminare oder Yoga-Stunden auf 142 Metern Höhe vorstellen kann, ist das Konzept der Betreiber auf drei Ebenen offen für alles. „Wir passen uns an“ – an die Dortmunder und das, was sie in ihrem Florian haben wollen, versprechen sie. Zunächst mal Familien-Gastronomie. Und das, glaubt auch Bürgermeisterin Birgit Jörder, könne vielleicht funktionieren. Auch wenn die Spitzengastronomie seinerzeit eher am Turm als am Publikum gescheitert war. Das Schätzchen von 1959, mit dem ersten Drehrestaurant überhaupt, ist grundsaniert. Also: Keine Wasserschäden mehr oder Platten, die vom Turm scheppern. Und die Fahrstühle, die letztlich Küche und Gast verbinden, werden Anfang 2013 erneuert.

Der Rest ist konzeptionell aufgehübscht und -gemöbelt. Farbe (unten: Türkis!), Teppichboden, Mobiliar. Oben das Turmcafé mit 90 Sitzplätzen, unten die Turmterrasse plus Biergarten – nochmal Platz für 200. Die bekocht werden von einer Küchencrew aus der Region. Dass der Florian für Dencker auch Spielwiese ist? Er tummelt sich zurzeit in der Computerbranche und probiert hier das iPad als Speisenkarte, Florian App und Bezahlen per Handy aus.

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