Kunst

„Man muss auch wegwerfen können“

Josef Müller stellt seine Bilder aus im städtischen Aus- und Fortbildungszentrum. Am kommenden Freitag um 19 Uhr wird die Ausstellung des Duisburger Künstlers, der in seinem Atelier an der Goldstraße arbeitet, eröffnet.

Josef Müller stellt seine Bilder aus im städtischen Aus- und Fortbildungszentrum. Am kommenden Freitag um 19 Uhr wird die Ausstellung des Duisburger Künstlers, der in seinem Atelier an der Goldstraße arbeitet, eröffnet.

Foto: Lars Heidrich

Buchholz.  Als das städtische Aus- und Fortbildungszentrum vor 15 Jahren begann, Duisburger Künstler auszustellen, war Josef Müller ein Mann der ersten Stunde. Nun kehrt der Duisserner mit 20 seiner Werke zurück an die Lüderitzallee.

Die Geste ist die Ausdrucksform des 78-Jährigen. „Kompositionen“ nennt er seine Bilder, die im Atelier in der Goldstraße entstehen. Auf zumeist in schwarz und weiß grundiertem Papier oder Leinwand bringt er Tusche oder Acrylfarbe auf, verreibt sie mit einem Plastikspatel oder lässt die Farbe einfach durch Bewegung zerrinnen. „Wenn ich anfange, weiß ich nicht was am Ende passiert“, sagt er. Ein Kreuz in unterschiedlicher Form verwendet er regelmäßig. „Kein christliches Symbol, eher Maloder Plus-Zeichen“, erklärt Müller, verweist auf Joseph Beuys und Antoni Tapies – zwei große Namen, die seine Arbeit beeinflussten.

Der gebürtige Duisburger, Absolvent der Krefelder Werkkunstschule, arbeitete als Plakatmaler. Dem zunächst gegenständlichen künstlerischen Schaffen wandte er sich ab Mitte der 1960er Jahre zu, als sein Beruf nicht mehr gefragt war.

Seine Bilder entstehen schnell. Mehr als zwei Stunden am Stück verbringt er nicht im Atelier. Was nicht gefällt, landet im Papierkorb. „Man muss auch wegwerfen können“, sagt der Künstler. Der Titel, „Malerei 2004-2014“, ist ein wenig irreführend. Das Motiv eines Bildes aus 2004 griff er auf, alle anderen entstanden in den letzten zwei Jahren.

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