Hemer. Auch in Corona-Zeiten darf es auch gerne mal etwas aus der Pommesbude sein, um die Gastronomen zu unterstützen.
Die Corona-Krise macht erfinderisch und zwingt alle zum Umdenken. Nicht nur die Menschen, die außerhalb der Familie aktuell ohne Sozialkontakte klar kommen müssen, sondern auch Unternehmer, die groß aufgestellten, aber auch die kleinen. Auch die Gastronomie ist betroffen, da die Restaurants oder Imbissbuden nicht mehr für den Verzehr im Haus öffnen dürfen. Das Abholen der Gerichte ist erlaubt, und viele Hemeraner wollen auch auf Currywurst und Pommes, ein halbes Hähnchen, einen Döner oder eine Pizza während der Krise nicht verzichten. Teilweise werden die Speisen auch direkt bis vor die Haustür geliefert.
Für die Kunden eine Abholzone eingerichtet
Wer in diesen Tagen am Lesbos-Grill an der Hönnetalstraße vorbeifährt, sieht, dass sich Achilleas und Eleni Kourtoglou etwas haben einfallen lassen: Vor der Eingangstür wurde ein Biertisch zum Tresen umfunktioniert, auf dem die Kunden die bestellten Speisen abholen können. Auf dem Bürgersteig haben sie die einzuhaltenden Abstände aufgemalt. „Das klappt ganz gut“, sagt Achilleas Kourtoglou. In der ersten Woche sei es überschaubar gewesen, aber inzwischen laufe es besser. „Es ist für alle eine große Umstellung“, so der Inhaber des Lesbos-Grills., „allein, dass die Bestellungen jetzt nur noch telefonisch reinkommen, ist merkwürdig. Aber wir sind froh, dass wir überhaupt etwas verkaufen können“. Er findet es toll, dass die Leute die heimische Gastronomie in dieser schwierigen Zeit unterstützen. „Es muss ja für alle irgendwie weiterlaufen“, so Kourtoglou im Gespräch mit unserer Zeitung.
Auch für das „Grillmeister“-Team ist es aktuell nicht so leicht. „Wir haben jetzt einen Lieferservice eingerichtet, und die Speisen können zudem an der Ladentür abgeholt werden“, sagt Exarchos Tsiolis, Inhaber des Familienbetriebes an der Hauptstraße. Es brauche jetzt alles seine Zeit, aber natürliche merke auch er die fehlende Kundschaft, so Tsiolis.
Schwierigkeiten haben auch die Cafés in der Stadt. Im Café Poggel können die Kunden – mit allen Regeln, die einzuhalten sind – noch ins Geschäft. Das Café ist geschlossen. Konditormeister Georg Poggel hat zwölf Mitarbeiter, für die hat er aktuell Kurzarbeit angemeldet. „Die Backstube mache ich im Moment mit dem Lehrling“, sagt er, denn es wird längst nicht mehr so viel produziert wie im normalen Alltag. „Hefe und Mehl, das könnte ich im Moment gut verkaufen. Da gibt es tatsächlich Nachfragen“, so der 42-Jährige, der hofft, dass die Corona-Krise bald überwunden ist.
Beide Konditoreien bieten Lieferservice an
Im Café Heermann in Deilinghofen ist die Situation ähnlich: „Hier bricht schon einiges weg“, sagt Konditormeister Ralf Heermann, der für eine Mitarbeiterin Kurzarbeit beantragt hat. Der Lieferservice laufe eher schleppend. Seine Konditorei beliefert normalerweise auch die Cafeterien dreier Krankenhäuser. „Das Geld fehlt natürlich auch, denn die Cafeterien sind für Besucher aktuell geschlossen“, sagt Ralf Heermann. Beide Konditoreien haben einen Lieferservice, aber den nicht erst seit Corona-Zeiten.
Auf der Homepage derStadt gibt es eine Übersicht
Auf der Homepage der Stadt Hemer finden sich Angebote der Gastronomie, die ihren Betrieb aufrecht erhalten können. Die Corona-Pandemie ist eine enorme Belastung für die heimische Gastronomie in ihren verschiedenen Facetten.
Zahlreiche Betriebe bieten auf dieser Plattform Lieferdienste oder einen Abholservice für ihre Kunden an. Wer die Hemeraner Gastronomie unterstützen möchte und so vielleicht helfen kann, Arbeitsplätze zu erhalten, findet unter www.hemer.de/corona eine Übersicht dieser „Corona-Angebote“.
Diejenigen, die sich in der Liste noch nicht wiederfinden, können sich bei Felix Mohri melden: f.mohri@hemer.de, 02372/ 551-236.
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