Rosa Ananitschev

„Das Buch ist wie ein Befreiungsschlag!“

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Die Hemeraner Autorin Rosa Ananitschev hat ihr zweites Buch herausgegeben.

Die Hemeraner Autorin Rosa Ananitschev hat ihr zweites Buch herausgegeben.

Foto: IKZ

Hemer.  „In der sibirischen Kälte“ heißt das zweite Buch der Hemeranerin Rosa Ananitschev, und es ist ein Buch, das sehr persönlich ist und auf ihr eigenes Leben blickt. Es sind viele Geschichten, die ganz unterschiedlich sind und auch die unterschiedlichsten Emotionen hervorrufen. Für Rosa Ananitschev war es sehr wichtig, diese Passagen aus ihrem Leben festzuhalten. „Das Buch ist wie ein Befreiungsschlag“, so die Mitarbeiterin der Stadtbücherei Lüdenscheid.

Einschneidende Erlebnisseöffentlich gemacht

War Rosa Ananitschev früher der Meinung, es sei vermutlich besser, über einige einschneidende Erlebnisse ihrer Kindheit zu schweigen, ist sie heute überzeugt: genau das Gegenteil ist richtig. Im Gespräch mit unserer Zeitung gibt sie sich selbstbewusst, auch wenn sie weiß, dass es durch das Buch zu Streitereien in der Familie gekommen ist. Aber sie hat auch Rückhalt aus der Familie, was sie bestärkt, ihre Erlebnisse aufzuschreiben und zu veröffentlichen.

Im Internet ist die Hemeranerin auf eine Autorengruppe gestoßen, die sich mit biografischen und autobiografischen Geschichten beschäftigte. Anfangs war die Autorin noch ein bisschen skeptisch, was den Nutzen dieser Geschichten betraf, doch dann setzte sie sich ebenfalls hin und gab die ersten Details aus ihrem Leben preis. „Das war wirklich befreiend“, sagt Rosa Ananitschev heute. Durch die Schreiberei hat sie tief in sich rein gehorcht und vieles in einem ganz anderem Licht gesehen als früher. Ihr Unterbewusstsein haben viele Dinge nach und nach freigegeben, sagt Ananitschev.

Es sind die Erlebnisse der kleinen Rosa, die ihre Kindheit und Jugend in einem kleinen sibirischen Dorf verbrachte und schließlich nach Deutschland kam. In ihrem Buch präsentiert sie schöne, glückliche, aber auch traurige und gar tragische Erlebnisse. Kindesmissbrauch ist in ihren Geschichten genauso ein Thema wie Homosexualität.

Platz schaffen für echte Empfindungen

Mit ihrem Buch will die Autorin in ihrem Leben aufräumen, Platz schaffen für echte Empfindungen, die aus der Tiefe wieder hervorgekommen sind und auch erklären, warum Rosa als Kind unter Depressionen litt und Nähe nicht gut zulassen konnte. Ananitschev: „Ich erkannte, dass die kleine Rosa von einst ein Verschweigen nicht verdient hatte, sondern vielmehr die Wahrheit und uneingeschränkte Anerkennung dafür, dass sie trotz allem, was ihr widerfahren war, die Willenskraft besaß, ihren Weg zu gehen“.

Das neue Buch der Hemeraner Autorin ist im Buchhandel oder über die Internetseite www.rosa-andersrum.de zu beziehen.

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