Hönnetal

Gefährliche Wanderungen im Tal

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Entlang der Hönne verläuft der Wanderweg, der Antonius Fricke jetzt zu gefährlich geworden ist.

Entlang der Hönne verläuft der Wanderweg, der Antonius Fricke jetzt zu gefährlich geworden ist.

Foto: privat

Hemer.   Der Museums- und Heimatverein sagt weitere Führungen durch das Hönnetal ab, weil der Weg zu gefährlich geworden ist.

Wenn Antonius Fricke zu Hönnetalwanderungen einlädt, dann ist das Interesse auch der Hemeraner stets groß. Gleich 70 Bürger nahmen an der Führung im Juli teil. Die Wanderer haben damit eine gute Entscheidung getroffen, denn es dürfte die vorerst letzte Führung ab Klusenstein gewesen sein: Der Wanderweg ist einsturzgefährdet!

So hat Antonius Fricke als städtischer Bodendenkmalpfleger die für Sonntag geplante nächste öffentliche Führung des Museums- und Heimatvereines Menden „Auf den Spuren von Annette von Droste-Hülshoff“ abgesagt. „Der Fußpfad zwischen dem früheren Bahnhaltepunkt Klusenstein und der „Felsglotze“ mit Blick auf die imponierende Bastei und den sieben Jungfrauen am Aufstieg zur Feldhofhöhle ist in den letzten Jahren überraschend schnell nicht mehr mit Gruppen ungefährdet begehbar geworden“, so Fricke. “

Keine Investitionen in den Erhalt der Strecke

Er kennt die Strecke seit 1974 und ist sie mit Wandergruppen, Schulklassen und Führungen viele Male entlang der Hönne gegangen. In dieser Zeit sei nicht das Geringste zum Erhalt dieser Strecke getan worden. Dazu schreibt der Mendener: „Die Überreste des alten Hönneschutzweges rosten vor sich hin. Verschiedene Stellen sind jetzt endgültig absturzgefährdet. Es ist vor allem bei und nach Regen sehr gefährlich und glatt. Die tropischen Sommerregengüsse der letzten Jahre setzen den Kalkfelsen zerstörerisch intensiv zu. So wird die letzte Passiermöglichkeit oberhalb der starken in der Literatur immer wieder beschriebenen Karstquelle ohnehin weiter abstürzen und den Weg endgültig blockieren. Gleichfalls hat sich der hochgefährliche Riesenbärenklau in der Schlucht explosionsartig vermehrt und ist bis auf Armeslänge an den Fußpfad herangerückt. Damit ist besonderes die Gefahr für Kinder riesengroß und nicht mehr zu verantworten. Es ist jammerschade, aber Annette von Droste-Hülshoffs wildromantische Schlucht, die mit ihrer legendären Wanderung im Jahre 1824 in die Literatur eingegangen ist, tja, das wars dann.“

Eine mögliche Befestigung des Weges und ein wandergerechter Ausbau auch mit neuen Holzstegen war schon mehrfach ein Thema,ist bislang aber nicht konkretisiert worden.

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