Frönsberg. Digitale Angebote sollen den Austausch mit Patienten der Hans-Prinzhorn-Klinik Hemer erweitern. Eine neue Plattform wird gestartet.
Die Gesundheitsversorgung soll digitaler werden, und auch die Hans-Prinzhorn-Klinik Hemer arbeitet an einer interaktiven Patientenplattform. Die neue Plattform heißt „Curamenta“. Diese enthält allgemeine Informationen über psychische Erkrankungen, Diagnosen, Behandlung, Selbsttests zur Einschätzung des eigenen Gesundheitszustands sowie die Möglichkeit, sich in Foren auszutauschen. Alle Bürger können sich auf dem Portal für psychische Gesundheit über Erkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten informieren, darüber hinaus sollen Patientinnen und Patienten über einen gesicherten individuellen Zugangscode Kontakt zu ihren Behandlern aufnehmen können, Informationen und Termine nachschauen, ihre persönlichen Dokumente einsehen und beispielsweise ein Tagebuch führen.
Intensive Entwicklungsphase
Nach einer intensiven Entwicklungsphase startet die LWL-Klinik Hemer nun die Pilotphase mit ersten Patientinnen und Patienten, denn „Curamenta“ ist nicht etwa ein „eingekauftes und bereits existentes Konzept aus Amerika“, so Prof. Dr. Jens Bothe, der Kaufmännische Direktor der LWL-Klinik Hemer, sondern ganz neu und „von uns auf die Bedürfnisse der Menschen zugeschnitten“. Die „Ebene 1“, auf der es allgemeine Informationen zum Thema psychische Gesundheit gibt, kann bereits von allen Interessierten besucht werden: https://www.curamenta.de.
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Dem Ärztlichen Direktor der LWL-Klinik Hemer, Dr. Patrick Debbelt, ist es wichtig zu betonen, dass „Curamenta“ die Angebotspalette der psychiatrischen Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) um digitale Angebote lediglich erweitern soll. „Die digitalen Möglichkeiten werden auf keinen Fall die persönliche Ansprache und die ‘Face-to-Face-Behandlung’ ersetzen. Gerade in einer Psychiatrie ist der unmittelbare Kontakt wichtig“, so Debbelt. „Außerdem kann es für unsere Patientinnen und Patienten wohltuend sein, das Handy oder Tablet einfach mal länger auszuschalten.“ Trotzdem könnten sie die Plattform sinnvoll für sich nutzen, sich informieren und beispielsweise ihre Behandlungstermine einsehen, so Debbelt.
Das Krankenhaus-Zukunftsgesetz von 2020 verpflichtet alle Kliniken dazu, den Patienten digitale Angebote zu machen. Der LWL-Psychiatrieverbund hat sich dazu entschieden, diese Aufgabe in Zusammenarbeit mit anderen Klinikträgern anzugehen. So ist „Curamenta“ ein Gemeinschaftsprojekt mit dem LVR (Landschaftsverband Rheinland), den Vitos-Kliniken, den Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo) und dem Pfalzklinikum. Der Therapiebereich für Patient/-innen, Klient/-innen und Angehörige kann für jeden der Träger individuell ausgestaltet werden – ganz nach den Bedürfnissen der jeweiligen Einrichtung.
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