Hemer Wenn sich jemand an der Europaschule verletzt, kümmert sich das Schulsanitätsteam um die Erstversorgung. 19 Schüler engagieren sich.
Das Handy klingelt und die Schulsanitäter handeln. So lief es bisher an der Europaschule. Seit Freitag hat die Schule an der Parkstraße eine Kooperation mit dem Jugendrotkreuz geschlossen. Damit professionalisiert sich das Team aus 19 Schülern mehr und enthält wichtige Ausrüstung. Das Team kann nun mit Walkie-Talkies kommunizieren und hat alles Wichtige für die Erstversorgung in einem Notfallrucksack parat. Außerdem können die Schüler an Lehrgängen teilnehmen.
Die Übungspuppe „Little Anne“ ist innerhalb des Ersthelferteams schon bekannt und erfreut sich großer Beliebtheit. An dem nachgestellten Oberkörper können die Schüler Herzmassagen und Beatmung üben. Angeschafft wurde sie von der Schule, durch die Partnerschaft mit dem Jugendrotkreuz haben die Schüler noch weitere Möglichkeiten.
Kühlpackbox für Sportverletzungen
Teil des Pakets sind vier Walkie-Talkies. Vorher lief die Kommunikation über Diensthandys. Wenn sich ein Schüler verletzt hatte, kam der Anruf in der Regel über das Sekretariat. Nun ist ein direkterer und schnellerer Kontakt möglich. Ein Notfallrucksack enthält wichtige Materialien für die Erstversorgung. „Und der ist schon scharf gepackt“, sagt Justin Trenkel, Kreisleiter des Jugendrotkreuzes (JRK).
Verbandsmaterialien, Fixiermaterial und Mittel zur Diagnostik sollen bei Verletzungen helfen, bei Sportverletzungen in der Turnhalle ist eine Kühlpackbox dabei. Um alles zu dokumentieren, gibt es abgespeckte Rettungsdienstprotokolle und ein Klemmbrett. Mit vier gelben Rettungswesten, eine mit blauem Rand für den Einsatzkoordinator, sind die Schulsanitäter im Einsatz auch zu erkennen.
Ausbildungen mit dem Jugendrotkreuz gehören dazu
Weiterhin können die Schüler die Lehrgänge des Jugendrotkreuzes besuchen und werden über Ausflüge sowie weitere Aktivitäten informiert. „Die Abläufe werden standardisiert“, erklärt Justin Trenkel. Wie beim regulären Rettungsdienst folgen die Schüler einer einstudierten Vorgehensweise. Von elf Lehrgängen für insgesamt 220 Schüler im Kreis würden im kommenden Jahr allein fünf im Raum Hemer und Iserlohn stattfinden, so Trenkel.
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Allgemein haben pro Woche drei Schüler Dienst und stehen bei Notfällen bereit. 19 Schüler aus den Jahrgängen acht und zehn sind insgesamt dabei. Aufgebaut wurde das Team von Lehrerin Sandra Klein. Sie ist selbst Mitglied der freiwilligen Feuerwehr in ihrer Heimatstadt Kamen. Gegründet hat sie das Schulsanitätsteam im Jahr 2016. Seit 2017 gibt es im Kooperation mit der Feuerwehr vor Ort eine Feuerwehr AG für den fünften und sechsten Jahrgang. Sie ist stolz darauf, dass einige ihrer ehemaligen Schüler nun im Rettungsdienst arbeiten und setzt sich sehr für das Programm ein.
20 Prozent der Lehrer haben Erste-Hilfe-Ausbildung
„Schüler helfen Schülern. Das finde ich ganz wichtig. Man sollte nicht wegschauen“, sagt sie aus Überzeugung. Zudem seien die Lehrer bei Notfällen in der Schule nicht immer vor Ort. 20 Prozent der Lehrer an der Schule müssen eine Erste-Hilfe-Ausbildung absolviert haben. Zehn Walkie-Talkies wurden für die Lehrkräfte angeschafft.
„So etwas brauchen wir an der Schule“, meint auch Schulleiter Kai Hartmann. Der nächste Schritt besteht nun darin, einen Sanitätsraum für das Team einzurichten. Auch weitere Ergänzungen würde Kai Hartmann den Schülern gerne zur Verfügung stellen.
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