Prävention

Kinder sollen rechtzeitig die Kurve kriegen

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Hemer/Kreis.   In NRW hat die Initiative schon seit 2011 manch eine Straftat von Kindern und Jugendlichen verhindert, seit Jahresbeginn soll das auch im Märkischen Kreis gelingen. „Kurve kriegen“ heißt das kriminalpräventive Projekt des NRW-Innenministeriums. Seinen Sitz hat das Kriminalkommissariat Prävention und Opferschutz auf der Hemeraner Polizeiwache. Leiter Thomas Groß-Hohnacker und die Sozialpädagogin Sarah Serges stellten das neue Hilfsangebot im Kinder- und Jugendhilfeausschuss vor.

In NRW hat die Initiative schon seit 2011 manch eine Straftat von Kindern und Jugendlichen verhindert, seit Jahresbeginn soll das auch im Märkischen Kreis gelingen. „Kurve kriegen“ heißt das kriminalpräventive Projekt des NRW-Innenministeriums. Seinen Sitz hat das Kriminalkommissariat Prävention und Opferschutz auf der Hemeraner Polizeiwache. Leiter Thomas Groß-Hohnacker und die Sozialpädagogin Sarah Serges stellten das neue Hilfsangebot im Kinder- und Jugendhilfeausschuss vor.

Wenn schon Kinder im Alter von acht Jahren Straftaten begehen und ihre Taten sich mit zunehmendem Alter häufen oder schwerwiegender werden, drohen sie zum Intensivtäter zu werden. Falls sie den eingeschlagenen Weg fortsetzen und nicht mehr rechtzeitig die Kurve kriegen, können diese jungen Menschen leicht dauerhaft auf die „schiefe Bahn“ geraten. Um dies frühzeitig zu verhindern, hat die NRW-Polizei die Initiative „Kurve kriegen“ ins Leben gerufen. Das Konzept setzt dabei auf frühe Hilfe statt späte Härte.

Gefährdete Kinder erkennen und früh begleiten

„Wir wollen gefährdete Kinder und Jugendliche rechtzeitig erkennen“, so Thomas Groß-Honacker. Fällt ein Kind der Polizei innerhalb von zwölf Monaten durch eine Gewalttat oder drei schwere Eigentumsdelikte auf, wird eine Betreuung durch „Kurve kriegen“ möglich - und das noch bevor die Kinder mit 14 Jahren strafmündig werden. In einem solchen Fall wird die Familie angesprochen, muss der freiwilligen Begleitung zustimmen. „Die meisten Eltern nehmen die Hilfe dankend an“, berichtete Sarah Serges von der evangelischen Jugendhilfe, mit der die Polizei zusammenarbeitet. Die Begleitung soll unter anderem das Selbstwertgefühl und die eigenen Kompetenzen der Kinder steigern, neue Freizeitangebote aufzeigen und auch den Freundeskreis in den Fokus nehmen. Eingebunden werden auch Jugendämter und Schulen.

Erfahrungen aus anderen Polizeibehörden zeigen, dass etwa 40 Prozent der Teilnehmer danach nicht mehr straffällig werden, die anderen 60 Prozent weniger Taten begehen. „Es ist wichtig, um solche Karrieren früh zu vermeiden“, begrüßte Bürgermeister Michael Heilmann die Initiative und auch deren Sitz in Hemer.

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