Iserlohn. Nach der Schändung muslimischer Gräber in Iserlohn bekommt der Friedhof einen Sicherheitsdienst. Auch andere Maßnahmen wurden bereits ergriffen.
Ein Friedhof, oder auch ein „Hof des Friedens“, erfüllt wichtige und in vielen Kulturen bestehende individuelle Funktionen. Friedhöfe sind Orte, an denen Angehörige Verstorbener ihrer Liebsten möglichst ungestört gedenken können. Wird die Totenruhe gestört – so wie es zuletzt in der Silvesternacht auf dem Iserlohner Hauptfriedhof der Fall war – liegt eine Straftat vor. Der oder die Täter konnten bisher allerdings nicht ermittelt werden. Jetzt setzt die Stadt jedoch erste Schutzmaßnahmen vor, um weitere Vandalismus-Vorfälle zu finden.
Nach den Grabschändungen vom Jahreswechsel hatte sich ein Runder Tisch gebildet, bestehend aus Vertretern der Stadtverwaltung, des Integrationsrates, des Runden Tisches der Religionen, der muslimischen DITIB-Gemeinde, sowie Vertretern des Bündnisses für Muslime und Angehörigen der betroffenen Gräber. Auch ein ehemaliger Sicherheitsberater der Kreispolizeibehörde war eingeladen, Möglichkeiten zur Friedhofssicherung zu aufzuzeigen.
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Bei einem Treffen am 10. Februar einigten sich die Teilnehmenden auf einige zeitnah umsetzbare Sicherheitsmaßnahmen. Eine davon war der temporäre Einsatz eines Sicherheitsdienstes. Diese Idee wird ab sofort umgesetzt. Für die kommenden Wochen ist ein Sicherheitsdienst beauftragt worden, auf dem gesamten Gelände des Hauptfriedhofs Streife zu gehen. In unregelmäßigen Abständen werden dabei auch die anderen Friedhöfe im Iserlohner Stadtgebiet mit einbezogen.
Ebenfalls umgesetzt wurde eine Friedhofsbegehung, um für mehr Sichtbarkeit auf dem Friedhof zu sorgen. Anfang der Woche wurde geprüft, welche Hecken und Sträucher zurückgeschnitten werden können. Diese Arbeiten haben bereits begonnen und sollen Anfang März, zum Beginn der Brut- und Setzzeit, abgeschlossen sein.
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