Iserlohn. Am 2. und 3. Adventswochenende lockt der Weihnachtsmarkt in historischer Kulisse
Es war nicht nur das malerische Künstlerdorf, das am Donnerstag beim Probelauf für den Weihnachtsmarkt strahlte und funkelte, was das Zeug hielt. Auch Iserlohns Museumsleiterin und Gastgeberin in der historischen Fabrikanlage sprühte förmlich Funken der Vorfreude: „Ich habe das Gefühl, dass das der erste Markt ist, bei dem wir so richtig durchstarten können“, sagt Dr. Sandra Hertel.
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2020 war bekanntlich komplett durch Corona verloren gegangen. Und auch 2021 lief noch – geprägt von Diskussionen um Absagen, Abständen und Auflagen – mit angezogener Handbremse. „Dieses Jahr können wir zum ersten Mal seit langem wieder richtig frei und kreativ planen“, sagt die Museumsleiterin.
60 Aussteller und Vorführungen der Kunsthandwerker
Und der soll als einer der schönsten Weihnachtsmärkte Westfalens wieder Tausende Besucher aus der Region anlocken. Dafür wird das Dorf an den vier Veranstaltungstagen wieder rund 60 Aussteller beherbergen. Das Angebot der überwiegend nicht-kommerziellen Stände reicht von traditionsreicher Handwerkskunst und feiner Handarbeit bis zu eleganten, zeitgemäßen Designstücken. Die in Barendorf ansässigen Künstler öffnen ihre Ateliers. Auf dem Markt sind außerdem wieder karitative Verbände vertreten. Für ein vielfältiges Angebot an Speisen und Getränken sorgen lokale Gastronomen wie das Tortenatelier Schwanbeck, Gut Nordhausen oder „Fuchs+Hase“, die das Angebot auch um vegetarische und vegane Speisen erweitern.
Neu im Bereich des Handwerks ist in diesem Jahr der Uhrmacher Joseph Schoonhoven, der in Haus A historische Uhren zeigt und gerne berät, wenn Besucher ihre Uhren reparieren lassen wollen. Am 10. und 11. Dezember ist auch der Puppendoktor Christian Schneider wieder zu Gast. Er lädt zur Sprechstunde für lädierte Puppen und Stofftiere ein. Weitere Handwerker wie der Drechsler, die Weberin, die Seiler, die Papierschöpferin und der Glasbläser zeigen ebenfalls live ihr Können.
Live-Produktion im Haarnadelmuseum
Besonders froh ist Sandra Hertel aber, dass in diesem Jahr auch die Vorführ-Betriebe des Museums während des Marktes geöffnet sind. Klaus Kordes öffnet an den Nachmittagen die Gelbgießerei und fertigt Messingteile für Lampen. Besonderes Glanzstück ist aber die Haarnadelfertigung. Museumshausmeister Frank Drepper hat die Maschinen für die verschiedenen Arbeitsschritte mit seinem Team in liebevoller Arbeit wieder ans Laufen gekriegt, was Museumsmitarbeiter Raffi Derian jederzeit auf Wunsch vorführt und so schmucke Haarklammern zum Mitnehmen live produziert.
Für Kinder gibt es in diesem Jahr auf dem Weihnachtsmarkt besondere Highlights: Erstmals ist die Schäferei des Stiftungshofs Kalthof mit einigen Tieren in Barendorf zu Gast. Im Mitmach-Garten können die Gäste über einem Lagerfeuer Stockbrot backen und bei den Imkern der Barendorfer Bienen Wachskerzen ziehen.
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