Iserlohn. Im Ballett- und Tanzstudio in Iserlohn bietet Ramona Utermann „Tänzerische Früherziehung“ an. Sie erklärt die Vorteile für kleine Kinder.
Spaß am Tanzen und das Entwickeln eines Gruppengefühls steht bei der „Tänzerischen Früherziehung“ im Vordergrund. Das weiß Ramona Utermann, die ausgebildete Tanzpädagogin von der Ballett- und Tanzschule in Iserlohn. Sie erklärt, was es damit genau auf sich hat.
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Die 38-Jährige war selbst als Tänzerin in Spanien aktiv, aber zog nach ihrer Ausbildung zurück in ihre Heimatstadt Hemer. Sie vermisst es eher weniger, zu tanzen, da sie mittlerweile ihre Lebensfreude aus dem Unterrichten zieht.
Früh mit dem Tanzen beginnen
Angefangen zu tanzen hat sie mit sechs Jahren beim Kinderjazz und hatte als Kind somit keine Erfahrungen mit „Tänzerischer Früherziehung“. „Der Name existiert wohl auch noch nicht allzu lange, da man es vorher ,Pre-Ballett’ nannte“, sagt Utermann. Sie würde bei einer neuerlichen Gelegenheit ihren Lebensweg erneut so gehen, wie sie es in der Vergangenheit getan hat und von klein auf mit dem Tanzen beginnen. Und was genau ist nun „Tänzerische Früherziehung“?
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Ramona Utermann ist die Leiterin des Kurses und beschreibt es vorerst als eine Vorstufe des Balletts, der Kurs ist für drei- bis sechsjährige Kinder, das hat den Grund, dass diese in der Lage sein sollten, ohne einen Elternteil an dem Kurs teilzunehmen und ein gewisses Verständnis für die eigenen Bewegungen vorhanden sein sollte. Wenn sich ein Kind jedoch schon vorher für Tanzen interessiert, gibt es sogenannte Eltern-Kind-Kurse, wo ein Elternteil gemeinsam mit dem Kind teilnimmt.
Tänzerische Früherziehung schult Motorik und Koordination
Ein Ziel der „Tänzerische Früherziehung“ ist es, den Kindern ein Gefühl für Motorik und Koordination zu übermitteln. Das funktioniert durch viel Zeit, die Übungen und die ständige Wiederholung, was den Kindern eine gewisse Routine verschafft.
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Am Ende des Tages wünscht sich die Tanzlehrerin, dass die Kinder Spaß am Tanzen haben, gerne in den Unterricht kommen und sich mit den anderen Kindern gut verstehen. In dem Kurs liegen die Schwerpunkte zuerst darauf, die Körperhaltung durch Gymnastik zu verbessern, die Kinder daran zu gewöhnen, sich zur Musik zu bewegen, gewisse Schrittkombinationen zu üben und die Kreativität der Kinder zu fördern.
Kinder bewegen sich zu Disney-Musik
Zu Beginn der Stunde stellen sich alle zusammen in einen Kreis und nehmen sich an die Hand. Das ist für die Kinder sehr aufregend, weil sie erst mal koordinieren müssen, wer nebeneinander steht und wer sich gegenüber steht. Dann machen alle Kinder drei große Schritte zurück und das Aufwärmen beginnt. Hier laufen die Kinder zu der Disney-Musik von Rapunzel im Kreis und variieren zwischen Hüpfern, Hopsern, Galopp, Stampfen oder in die Hocke gehen.
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Danach gibt Utermann den Kindern die Auswahlmöglichkeit zwischen einem Besuch auf dem Bauernhof oder dem Freizeitpark, fiktive Orte in dem Fall, wo Dehnübungen stattfinden und in eine witzige Geschichte eingebunden werden. Die Kinder entscheiden sich einstimmig für den Freizeitpark, wo sie Übungen für den ganzen Körper machen.
Kinder können sich in der Tanzschule austoben
Die Tanzlehrerin hat ein genaues Auge bei der Ausführung und korrigiert bei Bedarf oder hilft, wenn es nötig ist. Am meisten Spaß macht den Kindern der Stopptanz am Ende des Unterrichts, hier können sie sich frei und wild zur Musik bewegen, doch wenn die Musik stoppt, müssen alle sofort auf der Stelle stehen bleiben und dürfen sich nicht mehr bewegen.
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„Ich hoffe, dass die Kinder durch den Kurs Freude am Tanzen entwickeln und sich dafür entscheiden auch im Anschluss daran weiterzutanzen“, erklärt die Expertin. Die Wahl besteht dann zwischen Ballett, Hip-Hop und Jazz. Die „Tänzerische Früherziehung“ biete den Vorteil, dass die Kleinen eine bessere Disziplin und Durchhaltevermögen entwickelten.
Das Training findet einmal die Woche statt und kostet 35 Euro im Monat, in Einzelfällen nehmen die Kinder auf Nachfrage der Eltern auch zwei Mal pro Woche an einem Kurs teil. Ein Mal reiche aber aus.
Pandemie setzte der Tanz- und Ballettschule zu
In der Pandemie war das aber nicht möglich. „In der Zeit haben wir Schüler verloren, einerseits aus Kostengründen, aber auch, weil nicht alle an den Onlinekursen teilnehmen wollten“, sagt Utermann, „Die Kinder sind durch die vergangenen drei Jahre auch schüchterner geworden und es fällt ihnen schwerer, sich in eine Gruppe zu integrieren.“ Hier ist mehr Arbeit gefragt, damit ein Gefühl der Zugehörigkeit entsteht.
Die Tanzlehrerin freut sich, dass nach der überstandenen Grippewelle nun wieder vermehrt Kinder in die Kurse kommen und sich für Bewegung interessieren und neue Freundschaften schließen können.
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