Digitale Bergbautechnik

Kräftige Impulse für die Forschung

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Gemeinsam die Zukunft schmieden: Ulrich Thiele (re.) überreichte ein symbolisches Präsent an Prof. Ernst Schmachtenberg, Rektor der RWTH Aachen, und den Stiftungsprofessor Karl Nienhaus (li.)

Gemeinsam die Zukunft schmieden: Ulrich Thiele (re.) überreichte ein symbolisches Präsent an Prof. Ernst Schmachtenberg, Rektor der RWTH Aachen, und den Stiftungsprofessor Karl Nienhaus (li.)

Foto: Jörg Kleine

Iserlohn.   Die Ulrich-Thiele-Stiftung (Kalthof) fördert eine Professur für „Advanced Mining Technologies“ an der RWTH Aachen.

Unruhiger Schlaf, Fieber, die Smartwatch am Arm schickt in Herrgottsfrühe automatisch eine Mail an den Chef und reserviert für den fiebrigen Mitarbeiter gleich einen Arzttermin. So könnte sie aussehen, die schöne neue, digitale Welt, in der alles vernetzt ist. Aber: „Ist das gut?“, fragt Professor Karl Nienhaus (Aachen) rhetorisch. Um die Antwort gleich nachzulegen: „Wir müssen den Umgang in der digitalen Welt lernen – aber wir müssen auch kritisch sein.“

Professur für digitaleBergbautechnik

„Advanced Mining Technologies“ heißt dabei Nienhaus’ Leitvision in der Bergbautechnik, die künftig kräftige Impulse von der Ulrich-Thiele-Stiftung (Kalthof) erfährt: Eine Stiftungsprofessur für die renommierte RWTH Aachen, die fünf Jahre lang mit jeweils 100 000 Euro unterstützt wird.

An der Spitze des neuen Instituts der Aachener Universität steht künftig der erfahrene Prof. Nienhaus. Dabei ermöglicht die Zuwendung aus der gemeinnützigen Stiftung, von Ende 2017 bis Ende 2020 eine Co-Professur einzurichten – um damit auch Nienhaus’ Nachfolge frühzeitig zu regeln.

Für das herausragende gemeinnützige Engagement des mittelständischen Unternehmers Ulrich Thiele gab es bei einem Empfang in Kalthof viel Applaus. Hochkarätige Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik waren der Einladung zur Präsentation der neuen Stiftungsprofessur gefolgt.

Mit von der Partie waren Michael Geßner, Abteilungsleiter für Energie, Kerntechnik und Bergbau im nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium, Prof. Ernst Schmachtenberg, Rektor der RWTH Aachen, Dekan Prof. Axel Preusse, Fachgruppenleiter Dr. Peter Quicker und natürlich der neue Lehrstuhlinhaber Prof. Nienhaus. Durchs Programm führte Prof. Paul Thienel, Mitglied des Kuratoriums der Ulrich-Thiele-Stiftung.

Große Anerkennungfür Ulrich-Thiele-Stiftung

„Respekt und Anerkennung für Ihr Werk, Herr Thiele“, betonte Stiftungsvorstand Klaus Wolf. „Wir sind sehr stolz, dass wir Mittelständler wie Ulrich Thiele haben“, betonte Michael Geßner. „Dank solcher Einrichtungen und Menschen wie Ihnen können wir in der Region immer wieder den Anspruch erheben, technologischer Vorreiter zu sein“, unterstrich Iserlohns stellvertretender Bürgermeister Karsten Meininghaus.

Uni-Rektor Prof. Schmachtenberg richtete den Blick in die Zukunft: „Ich bin überzeugt, dass uns das Potenzial, das in der Digitalisierung steckt, einen ungeheuren Schub in der Volkswirtschaft verleiht“, erklärte Schmachtenberg.

„Industrie 4.0“ heißt dabei die Botschaft aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft – eine Welt, in der Computer, Sensoren und Roboter immer stärker Produktion und Prozesse steuern. Umbrüche in Arbeitswelt und Gesellschaft verhehlte Schmachtenberg dabei nicht. Deshalb sei es umso wichtiger, auf dem Fundament der sozialen Marktwirtschaft den Menschen neue Perspektiven zu eröffnen, schloss Schmachtenberg den Kreis zu Nienhaus’ Gedanken.

Mit der Stiftungsprofessur auf dem neuen Lehrstuhl für „Advanced Mining Technologies“ will sich Nienhaus etwa der Entwicklung von Sensoren und Automation in Bergbautechnik und Rohstoffgewinnung widmen. Frei nach der Devise des aufgeklärten Denkers, Schriftstellers und Experimentalphysikers Georg Christoph Lichtenberg (1742 bis 1799): „Zweifel muss nichts weiter sein als Wachsamkeit, sonst kann er gefährlich werden.“

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