Berufsorientierung

Leidenschaft für Redakteursberuf geweckt

| Lesedauer: 5 Minuten
IKZ-Chefredakteur Thomas Reunert (re.) erklärte den von Georg Christophery (v. li.) begleiteten Schülern Stanley und Elias Knaub, Ronja Amodeo, Jessica Jakubietz und Niklas Kandulski Grundsätzliches zum Journalismus und zu den Aufgaben von Redakteuren.

IKZ-Chefredakteur Thomas Reunert (re.) erklärte den von Georg Christophery (v. li.) begleiteten Schülern Stanley und Elias Knaub, Ronja Amodeo, Jessica Jakubietz und Niklas Kandulski Grundsätzliches zum Journalismus und zu den Aufgaben von Redakteuren.

Foto: Torsten Lehmann

Iserlohn.  Zum letzten Mal gab es den „backStage“-Blick hinter die Redaktionskulissen, denn die Stadt setzt das Projekt zur Berufsorientierung nicht fort.

Jessica ist auf jeden Fall schon mal einen großen Schritt weiter: Die 18-jährige Nachrodterin kann sich nach dem gestrigen Tag sehr gut vorstellen, den Beruf der Redakteurin zu erlernen. Insgesamt fünf junge Menschen aus Iserlohn und Umgebung nutzten die Möglichkeit, einige Stunden lang hinter die Kulissen der Heimatzeitung zu blicken, übrigens zum letzten Mal im Rahmen von „backStage“.

Denn die 15. Staffel des erfolgreichen Berufsorientierungsprojekts der Stadt Iserlohn, die noch bis Ende November läuft und für die auch noch Anmeldungen möglich und erwünscht sind (siehe Informationen am Ende des Textes), ist gleichzeitig auch die letzte: Mit dem Initiator und Chef-Organisator Georg Chris­tophery geht auch die in der Region einmalige Chance für Schüler aller Jahrgangsstufen, Berufe in der Praxis zu erleben, Ende des Jahres quasi in den Ruhestand.

Spannende Einblicke in der Redaktionskonferenz

Insgesamt sechs Mal seit Juli 2016 hatte auch die Redaktion der Heimatzeitung gerne ihre Türen geöffnet, und zwar nach der Premiere jedes Mal als „Ferien-backStage“, was den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit bot, nach einem Rundgang und vielen weiteren Informationen rund um die Ausbildung und die Arbeit an der mittäglichen Redaktionskonferenz teilzunehmen und Einblicke in den Arbeitsalltag der Redakteurinnen und Redakteure zu bekommen, die sonst nur beispielsweise bei mehrwöchigen Praktika möglich sind. „Das ist schon etwas Besonderes“, freute sich auch Georg Chris­tophery, der deswegen auch gerne bei seinem „Abschiedsbesuch“ in dieser Sache im Wichelhovenhaus die Jugendlichen begleitete, so wie auch sonst die Schüler bei den Besuchen in den Betrieben stets von einem externen Moderator betreut werden.

Auch die Jugendlichen fanden gestern die Redaktionskonferenz interessant und spannend, so wie die Zwillingsbrüder Stanley und Elias Knaub, die die Klasse 8c der Realschule am Hemberg besuchen. Stanley kann sich ebenfalls vorstellen, später journalistisch zu arbeiten, „dann aber lieber als Redakteur im Bereich Gaming“, sagte der 13-Jährige aus dem Buchenwäldchen, während sich sein Bruder bei der möglichen Berufswahl noch nicht sicher ist. Auch Ronja Amodeo, die über ihr Hobby, das Schreiben von Geschichten und Märchen, auf den Beruf der Redakteurin gekommen ist, sieht darin eine mögliche Zukunftsperspektive. Die 13-Jährige, die die Klasse 8b der Realschule Letmathe besucht, möchte sich aber zunächst noch einmal andere Berufe anschauen. Das hat Niklas Kandulski bereits getan: Der 14-jährige Balver, der in die Klasse O1B der Brabeckschule geht, war im Rahmen von „backStage“ bei der Baufirma Günter Rösner, was ihm auch mehr zusagt als die Arbeit in einem Büro. Jessica Jakubietz, die in der Klasse 10.2 der Hauptschule Letmathe ist, hat sogar schon drei der Veranstaltungen zur Berufsorientierung genutzt. Sie war im Familienzentrum „Die Kleinen vom Erbenberg“ und in der Kindertageseinrichtung „Schloss Einstein“ und hat sich im Stadtmuseum über den Beruf der Historikerin informiert.

Unterschied zu Influencern erklärt

Der gestrige „backStage“-Termin bei der Heimatzeitung hat ihr aber besonders gefallen, vor allem auch das, was Chefredakteur Thomas Reunert den Schülern erzählt hat: über das Selbstverständnis von guten Journalisten („Für den Beruf, der mehr eine Berufung ist, muss man Leidenschaft mitbringen, da muss man für brennen“), über die gewandelte Nutzung von Medien, über Fake News und die Suche nach der Wahrheit und über den Unterschied zwischen Journalisten, die – wenn sie denn keinen Kommentar schreiben –, sachliche Informationen weitergeben, und Influencern, die letztlich etwas verkaufen wollen.

Anmeldungen sind weiterhin, aber letztmalig möglich

Die 15. und zugleich letzte Staffel des Projekts„backStage“ läuft seit dem 30. September und noch bis zum 29. November 2019.

45 Unternehmen bieten diesmal bei geplanten 90 Veranstaltungen an 42 Tagen Informationen über 60 unterschiedliche Berufe aus 13 Berufsfeldern an.

Insgesamt stehen 451 Plätze für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung, und zwar aus allen Jahrgangsstufen der weiterführenden Schulen, wobei die meisten Teilnehmer aus den Stufen 8 bis 12 kommen. Anmeldungen gibt es bislang für 336 Plätze.

83 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten bereits das kostenfreie Angebot in den vergangenen dreieinhalb Wochen.

Anmeldungen für die Veranstaltungen der 15. Staffel sind also auf jeden Fall noch weiterhin möglich, und zwar jederzeit, schnell und unkompliziert unter www.backstage-iserlohn.de.

Dort findet man sämtliche Angebote mit der Anzahl der noch freien Plätze. Bei einigen Angeboten, die bereits ausgebucht sind, gibt es zudem auch die Möglichkeit, sich auf eine Warteliste setzen zu lassen.

Das Angebot richtet sich zuerst an all diejenigen, die in Iserlohn und Letmathe wohnen oder eine der weiterführenden Schulen hier besuchen.

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