„BUNT IST KULTur“

Talente entdecken und Selbstbewusstsein stärken

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Bei der Caritas sind Uwe Browatzki (v. l.), Francesco Ferrara und Lorina-May Sauer zuständig für „BUNT IST KULTur“.

Bei der Caritas sind Uwe Browatzki (v. l.), Francesco Ferrara und Lorina-May Sauer zuständig für „BUNT IST KULTur“.

Foto: IKZ

Iserlohn.   „BUNT IST KULTur“ bietet Kurse und Workshops für Menschen mit Migrationshintergrund.

Ein vielfarbiger Strichcode symbolisiert die bunte Gemeinschaft: Der Märkische Kreis ist alles andere als schwarz-weiß, hier leben Menschen aus mehr als 140 Nationen. Und genau die sind die Adressaten des Projektes „BUNT IST KULTur“, das der Kreis unter dem eher sperrigen Titel „Initiative zur interkulturellen Begegnung und Vielfalt“ gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt, der Caritas, der Diakonie Mark-Ruhr sowie dem Diakonischen Werk anbietet.

In der Praxis haben Kinder und Erwachsene mit Migrationshintergrund die Gelegenheit, ihre Talente im Rahmen von Workshops und Kursen zu erforschen.In Bereichen wie Musik, Theater, Schmuckdesign, Bildhauerei, Fotografie oder Malerei gibt es verschiedenste offene Angebote. Eines davon leitet Lorina-May Sauer, bei der Caritas mit Francesco Ferrara verantwortlich für „BUNT IST KULTur“. Die diplomierte Malerin gibt ihr Wissen beispielsweise an eine Frauengruppe weiter. Wenn sie von ihrer Arbeit erzählt, kommt sie ins Schwärmen: „Viele trauen sich anfangs nichts zu, sagen, sie könnten nicht malen.“ Dann blättert Lorina-May Sauer kurz in ihrem dicken Aktenordner und zeigt die ersten Ergebnisse der Laienkünstlerinnen, die sich durchaus sehen lassen können. „Die Frauen – einige aus Marokko – haben sich inzwischen so weit geöffnet, dass sie während des Kurses ihre Kopftücher ablegen. Und sie freuen sich, Deutsch sprechen zu können, denn das geschieht zu Hause meist nicht“, erklärt die Dozentin, die spontan und flexibel arbeitet: „Wenn es zum Beispiel Schwierigkeiten mit der Kinderbetreuung gibt, werden sie einfach mitgebracht.“

Kinder gestalten Bereichan der Peterstraße um

Stichwort Kinder: Mit ihnen planen die Streetworker Uwe Browatzki (Caritas) und Julia Niedermark (Drobs) am Hochhaus an der Peterstraße eine ganz besondere Aktion. Browatzki erklärt: „Uns ist immer wieder aufgefallen, dass dort 50 bis 70 Kinder spielen.“ Die Eltern verbieten dem Nachwuchs, sich vom Grundstück zu entfernen. Noch zieren dieses Spiel-Areal in die Jahre gekommene Graffiti – die Mädchen und Jungen dürfen sie ab Anfang August unter Anleitung eines Profis übermalen. „Wir hatten im Vorfeld einen Infostand aufgebaut, um die Idee vorzustellen. Die Leute haben geweint, als wir abgebaut haben“, sagt Browatzki. Daher soll im Rahmen des Abschiedsfestes des Quartiersbüros, das am 19. September steigt, das neue Kunstwerk eingeweiht werden.

Die „BUNT IST KULTur“-Angebote können übrigens auch von Kindergärten, Schulen und Vereinen gebucht werden. Die Ergebnisse aus den Kursen und Workshops sollen zum Ende des Projektes im Frühjahr präsentiert werden.

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