Letmathe/Arnsberg. Die CDU-Fraktion im Regionalrat sucht mit Blick auf die Bürgerbeteiligung beim Regionalplan den Schulterschluss mit Naturschützern.
Gegen eine Erweiterung des Steinbruchs der Hohenlimburger Kalkwerke (HKW) am Ahm spricht sich die CDU-Fraktion im Regionalrat der Bezirksregierung Arnsberg aus. Dieses Gremium entscheidet über den sogenannten Regionalplan und damit über die Nutzung der Flächen im Regierungsbezirk. Im Rat sitzen sowohl Abgeordnete der fünf südwestfälischen Kreistage als auch Vertreter kommunaler Parteien.
Hintergrund der Mitteilung aus dem CDU-Fraktionsbüro in Arnsberg am Mittwoch ist die gesetzlich vorgeschriebene Bürgerbeteiligung bei der turnusmäßigen Anpassung des Regionalplans, die in den nächsten Monaten eine erneute öffentliche Debatte entzünden dürfte. Der Fraktionsvorsitzende Guido Niermann betont, dass sich die Christdemokraten die Abwägung der in Rede stehenden Güter Rohstoffversorgung und Naturschutz nicht leicht gemacht hätten, aber zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen seien: „Beim Steinbruch Ahm in Letmathe ist für uns klar, dass eine Erweiterung nicht in Frage kommt“, proklamiert Niermann.
Auswirkungen auf Klima und Grundwasser befürchtet
Zur Begründung heißt es, Letmathe habe in den vergangenen 150 Jahren mit insgesamt 16 Steinbrüchen im regionalen Vergleich einen überdurchschnittlich großen Beitrag für die Bereitstellung des in der Baubranche dringend benötigten Kalks und anderer Rohstoffe geleistet. Wie das CDU-Regionalratsmitglied Bernd-Josef Schmitt erläutert, seien in Letmathe „in einem sehr engen Siedlungsband erhebliche Auswirkungen auf das örtliche Klima und auf die Veränderungen des Grundwasserspiegels zu befürchten“, falls der Steinbruch auf der Stadtgrenze zwischen Hagen und Iserlohn noch mehr Raum greifen sollte.
Diese Position unterstützt Thorsten Schick als Vizebürgermeister – die Iserlohner Ratsfraktionen hatten sich geschlossen gegen eine Erweiterung des Steinbruchs auf Iserlohner Stadtgebiet ausgesprochen. Lobend heben die Christdemokraten das Engagement der Bürgerinitiative „Rettet den Ahm“ hervor, die seit vielen Jahren für den Erhalt des dortigen Naturraums kämpft und dabei auch gezielt die Zusammenarbeit mit der Iserlohner Verwaltung sucht.
Der Entwurf für den neuen Regionalplan sieht eine zusätzliche Fläche am Ahm als „Reserve“ für den Kalkbruch vor, für die bei Bedarf eine behördliche Abbaugenehmigung erteilt werden könnte. Mit einem Eilantrag gegen eine solche Erlaubnis ist die Bürgerinitiative zuletzt vor Gericht gescheitert und befürchtet, dass sich ein solches Szenario wiederholen könnte.
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