Grüne. Durch private Initiative ist die Quelle des Grüner Bachs schon etwas weniger unwirtlich. Für die Stadt gibt es aber noch genug zu tun.
Der Vorschlag der Iserlohner CDU, die Quelle des Grüner Bachs touristisch zu erschließen (wir berichteten), hat unseren Leser Holger Diener „ins Schmunzeln“ gebracht, wie er der Heimatzeitung schreibt. Zusammen mit seinen beiden Söhnen Nico (8) und Nils (5) hat er dafür nämlich bereits ein wenig Vorarbeit geleistet – ein Foto vom Zustand nach der Aufräumaktion hat er mitgeschickt.
Die etwas abseits gelegene Quelle habe er bei Spaziergängen in den 90er Jahren entdeckt, erklärt Holger Diener. „Damals noch ein grün-mosiges Idyll, eine hölzerne Bank lud zum Verweilen ein“, erinnert er sich. Als er die Quelle mit der 1952 vom SGV errichteten steinernen Einfassung 2008 aufsuchen wollte, weil er das Hobby Geocaching für sich entdeckt hatte und dort ein mit GPS auffindbares Versteck platzieren wollte, hätte er, so klingt es, eine Machete gebrauchen können: „Zu dieser Zeit war die Quelle kaum noch auszumachen, da im Jahr zuvor Kyrill alles verwüstet hatte. Man musste sich durch Dornengestrüpp dort hin kämpfen und es machte diesen Ort fast schon zum Lost Place.“ In der Szene habe die Quelle in den darauf folgenden Jahren eine gewisse Beliebtheit erlangt, viele Geocacher seien von dem einsamen Ort überrascht gewesen.
Die Bachquelle ist heute wieder besser zu erreichen
Die Pflege des Caches habe er jedoch wieder aufgegeben, weil er durch seinen Beruf und die Geburt der Kinder nicht mehr die Zeit dazu hatte. Das änderte sich im vergangenen Januar, als die Familie der Quelle an einem sonnigen Schneetag einen neuen Besuch abstattete. „Als ich nach Jahren wieder dort war, stellte ich fest, dass die Quelle wieder weitaus besser über den Höhenflug zu erreichen ist“, zeigt sich Holger Diener positiv überrascht. „Wir haben einen neuen Cache platziert und nahmen uns vor, sobald das Wetter etwas angenehmer ist, räumen wir hier mal ein bisschen auf und legen die verschlammte Quelle wieder ein wenig frei.“
Gesagt, getan: Am Wochenende machten sich Nils und Nico mit ihrem Vater auf den Weg, im Gepäck Schaufel, Harke und Drahtbürste. Das Einlaufbecken ist jetzt von einem Teil des Schlicks und Wurzelgeflechts befreit, die moosbewachsene Schrifttafel ist wieder zu erkennen. „Die alte Holzbank von 1952 haben wir übrigens auch wieder aufstellen können. Jetzt kann man dort immerhin kurz Platz nehmen und die Stille genießen“, schreibt Holger Diener. Es gebe aber noch einiges zu tun, damit der Ort wirklich einladend wird: Unter anderem müsse die steinerne Abdeckung ausgebessert werden. „Zudem wäre es schön, wenn das direkte Umfeld forsttechnisch nicht einfach der Naturverjüngung überlassen würde.“
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