Nachgedacht

Keine Spur von „Geisterzug“ in Iserlohn und Letmathe

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Eine Radiomeldung über einen kaputten Zug sorgte für Wirbel in Iserlohn und Letmathe.

Eine Radiomeldung über einen kaputten Zug sorgte für Wirbel in Iserlohn und Letmathe.

Foto: Michael May / IKZ

Iserlohn/Letmathe  Nach einer Radio-Meldung über einen kaputten Zug zwischen Iserlohn und Letmathe startet bei der Heimatzeitung die Recherche. Das war passiert.

Da haben uns die Kollegen von WDR 2 aber am Montag eine harte Recherche-Nuss zu knacken gegeben. „Zwischen Iserlohn und Letmathe steht ein kaputter Zug. Bis heute Abend fallen da viele Verbindungen aus“, meldeten sie seit dem frühen Morgen halbstündlich am Ende der Verkehrsnachrichten.

Beim zunächst schnellen Blick auf die einschlägigen Seiten im Netz fand sich dazu aber nichts, und auch der frühmorgendliche Anruf unserer Online-Kollegin bei der rund um die Uhr besetzten Presse-Hotline im Deutsche-Bahn-Hauptquartier in Berlin löste dort erst einmal nur Fragezeichen über den Köpfen aus. Auch die für NRW zuständige Pressestelle in Düsseldorf, die erst später ihren Dienst aufnahm, konnte ad hoc nicht weiterhelfen, wollte sich aber kundig machen und melden.

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In der Zwischenzeit machte sich der Volontär schon mal auf die Suche nach dem Zug. Denn dass der tatsächlich auf (dadurch ja gar nicht) freier Strecke repariert und nicht erst mal abgeschleppt wird, sei „absolut unüblich“, erklärte der stets meist bahnfahrende Kollege aus unserem Lokalsport. Überall dort, wo der Schienenstrang zwischen Iserlohn und Letmathe einsehbar ist, und das ist auf dem größten Teil so, fand sich keine Spur von dem „Geisterzug“. Mehr noch: Am Stadtbahnhof, so hieß es, wären zwischendurch doch einzelne Züge aus Letmathe eingetroffen. Dabei gab es doch auch auf der Internetseite zuginfo.nrw, die unter anderem von der DB mitbetrieben wird, wenn auch nicht unter dem ersten Dutzend, die Meldung, dass Verbindungen ausfallen – verbunden mit dem Hinweis „aufgrund einer Reparatur am Zug“.

Am Nachmittag kam dann endlich Aufklärung aus Düsseldorf: Aufgrund eines „Revisionsstaus“ komme es zu Verzögerungen bei der vorgeschriebenen Überprüfung der Züge, so dass einfach nicht genügend zur Verfügung stehen, um den Fahrplan vollständig abzudecken. Man hoffe aber, dass sich das in den nächsten Wochen bessert. Das hoffen wir auch – und sagen den Radio-Kollegen mal Bescheid.

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