Dröschede. Als am frühen Mittwochmorgen der gigantische Autokran an der Oestricher Straße auftauchte, kündigte sich mit dem Motorengeräusch eine spektakuläre Umzugsaktion an.
Und die wollten sich trotz des nasskalten Wetters zahlreiche kleine und große Bewohner des Dröscheder Feld, die mit Fotoapparaten und Videokameras angerückt waren, nicht entgehen lassen. Denn wann sieht man schon einmal Eisenbahnwaggons durch die Luft fliegen?
Die beiden Waggons, die bisher am Bolzplatz Oestricher Straße gestanden haben und in denen ein Jugendtreff untergebracht war, bekamen ein neues „Zuhause“. Für den Umzug musste die Oestricher Straße zwischen Kreisverkehr und Bahnunterführung halbseitig gesperrt werden.
Mittels des Krans wurde der erste Waggon auf den Tieflader gehoben und dort fachmännisch verzurrt. Danach wurden die Schienen aus dem Gleisbett gehoben und auf einen weiteren Tieflader bugsiert. Danach ging es zur Grundschule auf der Emst, wo Waggon und Schienen mittels eines zweiten Autokrans auf einem neu angelegten Areal hinter dem Lehrerparkplatz aufgestellt wurden. Der Umzug funktionierte so reibungslos, dass die Mitarbeiter des Kranunternehmens gegen Mittag bereits den zweiten Waggon zur Emst gebracht hatten.
An ihrem neuen Standort wurden die Waggons wie gehabt nebeneinander aufgestellt und durch eine „Brücke“ miteinander verbunden. Zukünftig sollen sie für die offene Ganztagsschule genutzt werden.
Bevor sie „in Betrieb gehen können“, müssen noch die entsprechenden Wasser- und Stromanschlüsse gelegt werden. Zudem erhalten sie einen einen neuen Innen- und Außenanstrich.
Nicht bei allen Bürgerinnen und Bürgern stieß diese Aktion auf Zustimmung. Ein Passant gegenüber der Heimatzeitung: „Mit fehlen einfach die Worte, dass für solch eine Aktion Geld ausgegeben wird. Ich kann mich noch gut daran erinnern, mit welchem Wirbel im politischen Lager diese beiden Waggons im Dröscheder Feld aufgestellt wurden. Und jetzt dieser Umzug“.
Leider behinderte ein Ahorn am neuen Standort die Aufstellung der Waggons. Er wurde durch die Arbeiter gefällt. Diese Aktion war mit dem Grünflächenamt der Stadt Iserlohn abgesprochen. Für den gefällten Baum wird im Herbst ein neuer gepflanzt.
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