Letmathe. Die Bürgerinitiative für den Erhalt des Ahm befürchtet nicht nur, dass das Naherholungsgebiet durch die Steinbrucherweiterung schweren Schaden nimmt, sie warnt auch vor Erschütterungen durch Sprengungen.
Auch wenn die Hohenlimburger Kalkwerke ihren Steinbruch nach derzeit vorliegendem Antrag nur bis an die Stadtgrenze erweitern wollen, ist die „Bürgerinitiative für den Erhalt des Ahm“ sehr besorgt. Das wurde in der Jahreshauptversammlung mit 30 Teilnehmern am Donnerstag bei „Schulte im Ostfeld“ deutlich.
Die Initiative fürchtet nicht nur, dass der näherrückende Steinbruch die Natur im Naherholungsgebiet schwer schädigt, wenn nicht gar zerstört. Als Anwohner haben sie auch Angst davor, dass Erschütterungen Schäden in ihren Häusern verursachen könnten. „Schon jetzt sind die Sprengungen so stark, dass bei mir in der Akazienstraße der Boden vibriert“, berichtete die wiedergewählte Vorsitzende Monika Langmann in der Versammlung.
„Hauseigentümer müssen für Beweisführung sorgen“
Die Befürchtungen gehen so weit, dass die Bürgerinitiative den Haueigentümern am Steltenberg und Dümpelacker rät, einen Gutachter einzuschalten. Und zwar jetzt schon. Der Ist-Zustand der Gebäude müsse vor der Erweiterung müsse gutachterlich festgestellt werden, um später gegebenenfalls einen Anspruch auf Entschädigung zu haben, sagte Langmann. Jeder Hauseigentümer habe selbst für die Beweisführung zu sorgen. Die Initiative kann sich vorstellen, dabei behilflich zu sein und will Kontakt zur Siedlergemeinschaft aufnehmen..
Der Antrag auf die Steinbrucherweiterung liegt der Umweltbehörde der Stadt Hagen derzeit zur Prüfung vor. Einen Erörterungstermin gab es im April. 241 gültige Einwendungen sind laut Langmann eingegangen.
Der Bürgerinitiative liegen drei Punkte besonders am Herzen.
1. Fledermäuse. Die Kämpfer für Ahm und Steltenberg haben Hinweise darauf, dass dieses Gebiet ein Biotop für Fledertiere sein könnte und entsprechend zu schützen ist. Der bisherige 2. Vorsitzende Burkhard Flanz hat am 28. September, mehrere Fledermäuse auf dem Stel tenberg gefilmt. Ob sie dort auch nisten, ist unklar. Die BI fordert, dies jetzt offiziell zu untersuchen .
Initiative hält einen Wall mit Bäumen für erforderlich
2. Die Bürgerinitiative hält es für unverzichtbar, im Falle einer Steinbrucherweiterung den geplanten Abschlusswall nach Osten zu begrünen und mit Bäumen zu bepflanzen. Dies müsse in der Genehmigung festgeschrieben werden.
3. Nach dem Kenntnisstand der Steinbruch-Kritiker gibt es bislang nur eine Probebohrung zur Ermittlung des Grundwasserstands. Eine zweite in Höhe der Hochspannungsleitung sei aber erforderlich.
Die Bürgerinitiative ist überzeugt, dass die Kalkwerke auf lange Sicht versuchen werden, ihren Steinbruch auch auf Iserlohner/Letmather Gebiet auszudehnen, auch wenn dieser Versuch vor einem Jahr erst einmal in Münster gerichtlich gestoppt wurde.
Zur neuen Stellvertreterin der 1. Vorsitzenden wurde Cornelia Rittmeier gewählt. „Ich bin eine glühende Verfechterin des Ahms“, sagte sie zur Heimatzeitung. „Und ich finde es unmöglich, dass ein Stück Letmathe unwiederbringlich verloren gehen soll.“
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